Taxi-Genossenschaft: Weg mit der Dachwerbung!

Seit sechs Jahren sind in der Landeshauptstadt Taxis mit Dachwerbung unterwegs. Doch damit könnte bald Schluss sein: Die Genossenschaft München-Taxi will die Banner verbieten lassen.
von  Abendzeitung
Geht es nach der Genossenschaft Taxi-München soll Dachwerbung wie diese verboten werden.
Geht es nach der Genossenschaft Taxi-München soll Dachwerbung wie diese verboten werden. © NDR/Michael Petersohn

MÜNCHEN - Seit sechs Jahren sind in der Landeshauptstadt Taxis mit Dachwerbung unterwegs. Doch damit könnte bald Schluss sein: Die Genossenschaft München-Taxi will die Banner verbieten lassen.

Seit 2003 fahren in München Taxis nicht nur Fahrgäste durch die Stadt, sondern auf ihrem Dach auch 85 mal 40 Zentimeter große Werbebanner. Geht es nach der Genossenschaft Taxi-München soll damit bald Schluss sein. Auf der Generalversammlung am 14. Juli will sie die Werbung verbieten lassen.

Die Taxis sollen einheitlich sein, fordert die Genossenschaft. „Das ist wichtig für das Erscheinungsbild der Stadt. Außerdem lassen die Betreiber der Dachwerbung nichts unversucht, die Banner auch noch zu beleuchten“, sagt Hans Meißner, Vorstand der Genossenschaft, „das wäre dann ein noch größerer Nachteil für die Taxis ohne Dachträger.“ Denn von den insgesamt 3400 Taxis in München sind nur etwa 230 mit Dachwerbung ausgestattet.

Diese Werbeflächen werden vom Hamburger Unternehmen Taxi-AD vermarktet. Sprecher Péter Szász versteht die Aufregung überhaupt nicht. „Man muss doch den Unternehmern selbst überlassen, ob sie mit oder ohne fahren. Pro Auto verdienen sie etwa 1700 Euro pro Jahr. Wird es verboten, gehen den Münchner Taxifahrern etwa 500 000 Euro verloren. Das ist viel Geld.“

Ein Argument, das Meißner nicht gelten lässt. „Wir haben im Windkanal festgestellt, dass sich durch die Werbeträger auf dem Dach der Spritverbrauch um 20 Prozent erhöht. Da kann man das wohl nur noch als kostenneutral bezeichnen.“ Taxi-AD hingegen stützt sich auf eine Studie des TÜV Nord. Sie soll belegen, dass sich der Dachträger nicht auf den Treibstoffverbrauch auswirkt.

Unentschieden im Kampf der Studien, doch wie werden sich die 1600 Genossenschaftsmitglieder bei der Abstimmung Mitte Juli entscheiden? „Unsere Mitglieder unterhalten in München 3150 Taxis, das sind 95 Prozent. Das Verbot geht aber sicher nicht durch, wenn nur die Taxler mit Dachwerbung zur Abstimmung kommen.“

Das Stadtbild werden die Dachträger aber sicher noch einige Zeit prägen. Auch wenn das Verbot durchgeht, gibt es eine Übergangsfrist bis zum 1. Juli 2010. Da haben die Taxler also noch einige Zeit, sich davon zu trennen.

Verena Duregger

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