Tausende Münchner Studenten wegen Corona in Finanznot
München - An einer der Münchner Unis studieren zu können ist für viele (angehende) Studenten zumindest aus wissenschaftlicher Sicht ein großes Ziel. Doch das Leben in einer der teuersten Städte Europas muss man sich leisten können - gerade auch als Student.
Das gilt umso mehr in Zeiten von Corona. Weil viele Studentenjobs derzeit wegfallen, steht manch Hochschulgänger vor schwierigen finanziellen Herausforderungen. Seit Juni können Studenten deshalb sogennante Überbrückungshilfen beantragen. Je nach Kontostand des Betroffenen kann es damit 100 bis 500 Euro pro Monat geben. Das Geld muss nicht zurückgezahlt werden.
Fast 12.000 Studenten in München brauchen Finanzhilfe
Zuständig für die Auszahlung sind die Studentenwerke vor Ort. Die AZ hat beim Münchner Studentenwerk die aktuellen Zahlen nachgefragt. Mit Stand vom 5.8. haben demnach 11.724 Studierende Gelder beantragt, 1.196 (10,2 %) der bis zu diesem Zeitpunkt bearbeiteten Anträge wurden vom Studentenwerk München abgelehnt - aus unterschiedlichen Gründen. Die Studentenwerke überprüfen etwa, ob sich die Antragsteller wirklich in einer wirtschaftlichen Notlage befinden – etwa durch den coronabedingten Verlust des Nebenjobs.
Zum Vergleich: Deutschlandweit gibt es 57 Studentenwerke, bei denen insgesamt 169.500 Anträge eingingen. In 40 Prozent der Fälle werden die Anträge abgelehnt. "Die bayerischen Studentenwerke haben eine etwas höhere Bewilligungs-Quote als der Bundesdurchschnitt", sagt Stefan Grob vom Deutschen Studentenwerk in Berlin der AZ. Gut 60 Prozent aller Fälle werden im Freistaat bewilligt.
Wohnraum für Studenten bleibt knapp - trotz Corona
Das Münchner Studentenwerk merkt die Corona-Auswirkungen auch auf dem Wohnungsmarkt. Das Studentenwerk bietet in seinen Wohnanlagen in München, Freising und Rosenheim knapp 11.000 Zimmer und Apartments an. Da vor allem internationale Studierende ihr Studium wegen der Pandemie nicht antreten, sind derzeit etwas mehr Plätze frei.
Entspannung auf dem studentischen Wohnungsmarkt bedeutet das allerdings nicht. "Das führt gegenwärtig noch nicht zu Leerständen. Die aktuellen Bewerbungszahlen auf Wohnheimplätze weisen auf eine anhaltend hohe Nachfrage des Hochschulstandorts München hin", teilt das Studentenwerk mit.
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