Tausende Münchner Mieter in Not - OB Reiter bittet Vermieter um Milde

Der Kündigungsschutz wegen Corona läuft aus. Jetzt bittet OB Reiter Vermieter um Milde.  
von  AZ/iko
Dieter Reiter (SPD)
Dieter Reiter (SPD) © dpa

München - Für viele Mieter in München sind das keine guten Nachrichten: Die Bundesregierung hat den Corona-Sonderkündigungsschutz für Mieter nicht verlängert. Die Regelung, die seit April gilt, ist also zum 30. Juni abgelaufen.

Für viele ein Problem: Miete in Corona-Zeit 

Heißt: Wer bis zum dritten Werktag im August seine Miete für Juli und August nicht bezahlt hat, kann von seinem Vermieter sofort die Kündigung bekommen, erklärt der Münchner Mietervereinschef Volker Rastätter: "Bei uns melden sich ungefähr 150 Mieter jede Woche, die coronabedingt auf Kurzarbeit oder ganz ohne Job sind und die Miete nicht zahlen können, ich denke, dass in München Tausende ganz akut betroffen sind."

Miete nicht mehr zahlbar? Sozialamt hilft

Der Mietexperte rät: "Gehen Sie zum Sozialamt und lassen Sie von dort die Miete übernehmen." Denn es gelte ja nach wie vor: Die nicht gezahlte Miete ist nur gestundet und muss nach aktueller Rechtslage bis nächsten Sommer vollständig nachgezahlt werden. Nur: "Wer kann denn nächsten Sommer nach der Krise plötzlich so viel Geld aufbringen, dass er Tausende Euro nachzahlen kann?"

OB Dieter Reiter (SPD) kritisiert nun die Union, die sich gegen die Verlängerung des Mieterschutzes gestellt habe. "Das ist ein herber Schlag ins Gesicht vieler Mieterinnen und Mietern, im privaten, aber auch gewerblichen Bereich." Nun wendet er sich – wie schon einmal – an Münchens Immobilieneigentümer: "Ich appelliere an die Vermieterinnen und Vermieter, nach eigenen Möglichkeiten Spielräume anzubieten, damit wir alle gut durch die Krise kommen."

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