Tausende Erzieher gehen auf die Straße

Wann, wenn nicht jetzt? Seit Jahren kämpft Verdi um mehr Gehalt für Erzieher und Pfleger.
Maximilian Witte |
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Nicht nur die eigene Zukunft im Blick: Junge Erzieherinnen fordern bessere Bezahlung.
Maximilian Witte 11 Nicht nur die eigene Zukunft im Blick: Junge Erzieherinnen fordern bessere Bezahlung.
Die Einpeitscher: Zwei Verdi-Ordner heizen die Menge unterwegs an.
Maximilian Witte 11 Die Einpeitscher: Zwei Verdi-Ordner heizen die Menge unterwegs an.
Auch Kinderpfleger fordern bessere Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt.
Maximilian Witte 11 Auch Kinderpfleger fordern bessere Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt.
Nicht nur ErzieherInnen gehen auf die Barikaden: Auch KinderpflegerInnen wollen wahrgenommen werden.
Maximilian Witte 11 Nicht nur ErzieherInnen gehen auf die Barikaden: Auch KinderpflegerInnen wollen wahrgenommen werden.
Verdi Kundgebung am Stachus.
Maximilian Witte 11 Verdi Kundgebung am Stachus.
Verdi Kundgebung am Stachus.
Maximilian Witte 11 Verdi Kundgebung am Stachus.
Verdi Kundgebung am Stachus.
Maximilian Witte 11 Verdi Kundgebung am Stachus.
Soziale Berufe sind unverzichtbar und werden dennoch wenig geachtet.
Maximilian Witte 11 Soziale Berufe sind unverzichtbar und werden dennoch wenig geachtet.
Bei dem Slogan gibt?s nichts zu diskutieren: Her mit der Kohle!
Maximilian Witte 11 Bei dem Slogan gibt?s nichts zu diskutieren: Her mit der Kohle!
Verdi Geschäftsführer Heinrich Birner auf der Kundgebung am Stachus.
Maximilian Witte 11 Verdi Geschäftsführer Heinrich Birner auf der Kundgebung am Stachus.
Verdi kämpft für ErzieherInnen und Kinderpfleger, am Ende entscheiden aber die Kämmerer.
Maximilian Witte 11 Verdi kämpft für ErzieherInnen und Kinderpfleger, am Ende entscheiden aber die Kämmerer.

Wann, wenn nicht jetzt? Seit Jahren kämpft Verdi um mehr Gehalt für Erzieher und Pfleger.

Stachus - Für viele junge Menschen ist die Arbeit mit Kindern immer noch ein echter Traumberuf. Das sieht man schon an den insgesamt etwa 2400 streikenden ErzieherInnen, die Verdi am Freitag Vormittag an der Theresienwiese zusammengetrommelt hat. Trotzdem: Der Berufsstand hat echte Nachwuchsprobleme. Immer weniger entscheiden sich für ein Leben in einem sozialen oder pädagogischen Beruf. Daran ist nicht nur die schlechte Bezahlung des Personals in Kindereinrichtungen schuld.
Besonders quält viele die tief verankerte Geringschätzung großer Teile der Gesellschaft ihrer Arbeit gegenüber. „Wenn ich erzähle, dass ich Kindererzieherin bin, sagt jeder erstmal, wie toll das sei“,erklärt eine junge Frau in der gelben Verdi-Streikweste. „Aber immer ein bisschen herablassend und mit diesem schrecklichen mitleidigen Ausdruck im Gesicht.“

Auf Mitleid sind die Teilnehmer der Demo bestimmt nicht aus. Während sie am Hauptbahnhof vorbei in Richtung Stachus ziehen, trillern und lärmen sie, was Lungen und Ratschen hergeben. Es geht ihnen um Respekt:„Wir wollen endlich, dass unsere Arbeit richtig wertgeschätzt wird!“, sagt eine junge Kinderpflegerin „Und natürlich mehr Geld!“ und deutet auf ein Plakat mit der Aufschrift: „Wollen Sie, dass wir so arbeiten, wie wir bezahlt werden?“ Auf dem Stachus angekommen versammelt sich der Zug vor einer bunt beflaggten Verdi Bühne, wo Redner die Menge auf einen harten Arbeitskampf einschwören. „Was macht der Staat mit uns, die wir 30, 40 Jahre lang Dienst an der Gesellschaft leisten?“ dröhnt es aus den Lautsprechern. „Er lässt uns geradewegs in die Altersarmut rennen!“ Die Menge johlt und klatscht.

Verdi-Geschäftsführer Heinrich Birner ist auch am Stachus. Für ihn ist eine Aufwertung der Erzieherberufe schon lange überfällig. „Die Anforderungen an ErzieherInnen sind in den letzten Jahren massiv gestiegen. Und das bei gleicher Bezahlung“, so Birner. Das fange schon bei den nötigen Sprachkenntnissen an. Deutsch und Englisch reichten oft nicht mehr, um Kinder aus vielen Ländern gut betreuen zu können. „Unsere Erzieher sind pädagogische Facharbeiter. Sie sind nicht einfach zum Bespaßen der Kinder da, sondern haben einen Bildungsauftrag. Das gehört endlich anerkannt!“ 2009 habe Verdi mit Rücksicht auf Finanzkrise und leere Kassen noch Zurückhaltung geübt. Das werden sie diesmal nicht mehr akzeptieren!

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