Tauben füttern in München verboten: Die wenigsten halten sich daran
München - Um die massive Überpopulation von Tauben in München einzudämmen, hat die Stadt ein offizielles Fütterungsverbot der Tiere verhängt. Am 11. April ist das Verbot in Kraft getreten.
Dass sich nicht jeder an den Beschluss der Stadt hält, zeigt ein aktuelles Video, das der AZ zugeschickt wurde. Darauf sind etliche Tauben zu sehen, die sich an der Ecke Müllerstraße/Corneliusstraße um einen großen Haufen Futter scharen. Schnell wird deutlich: Ein Unbekannter hat das Futter dort absichtlich ausgestreut.
Jetzt hat die AZ bei der Stadt nachgefragt, ob das verhängte Verbot überhaupt Wirkung zeigt. Wie das Kreisverwaltungsreferat (KVR) am Freitag mitteilte, würde es "fast täglich Beschwerden über illegale Taubenfütterungen" geben, die meist per Mail beim KVR eintreffen. Allerdings würde sich die Verfolgung und Ahndung dieser Delikte als schwierig erweisen, da es dafür einen konkreten Tatnachweis geben muss. So benötigen die Mitarbeiter den Namen des Fütterers sowie Angaben zum Tatzeitpunkt und gegebenfalls sogar Zeugenaussagen.
Seit Mitte April: Drei Bußgeldverfahren vom KVR
Seit es das Verbot offiziell gibt, hat das KVR insgesamt drei Bußgeldverfahren durchgeführt. Sprecher Bernd Hörauf zufolge wird jedoch erst im Wiederholungsfall oder bei besonders gravierenden Vergehen geahndet – dann sind Geldstrafen ab 100 Euro fällig! "Ersttäter werden üblicherweise verwarnt, belehrt und darauf hingewiesen, dass im Wiederholungsfall Bußgelder im Höchstmaß von bis zu 1.000 Euro drohen", so Hörauf weiter.
Orte, an denen das Taubenfütterungsverbot nicht greift und immer wieder große Mengen an Körnern verteilt wird, gibt es viele. Dem Referat für Gesundheit und Umwelt zufolge sind folgende Stellen besonders betroffen: Viktualienmarkt, Frauenstraße, Gärtnerplatz, Alter Botanischer Garten, Laimer Platz, Schweizer Platz, Rotkreuzplatz sowie entlang der Landsberger Straße.
Die Stadt erhofft sich durch das Verbot, dass "die Bereitschaft da ist, auf das Füttern zu verzichten", so das Gesundheitsreferat weiter. Dafür müssten einerseits die Auswirkungen erklärt werden, die das illegale Füttern hat. So steigt unter anderem die Krankheitsübertragung an den Futterplätzen. Zudem richteten sie Schäden an Gebäuden an. Bei denkmalgeschützten Häusern müssten vorsorglich oft Netze gespannt werden.