Tatort U-Bahnhof: Passanten greifen ein

EIn Betrunkener greift im U-Bahnhof Implerstraße zwei Frauen an - dann schlägt er einer eine Bierflasche überm Kopf. Zum Glück greifen couragierte Männer ein - da gerät der Pöbler auf einmal selbst in große Gefahr
von  Abendzeitung
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MÜNCHEN - EIn Betrunkener greift im U-Bahnhof Implerstraße zwei Frauen an - dann schlägt er einer eine Bierflasche überm Kopf. Zum Glück greifen couragierte Männer ein - da gerät der Pöbler auf einmal selbst in große Gefahr

Sie haben nicht weggeschaut: Als ein Betrunkener im U-Bahnhof Implerstraße eine Frau anpöbelt und mit einer Flasche zu Boden schlug, griffen die Passanten ein – mit Zivilcourage.

Es geschah am Dienstag gegen 0.50 Uhr: Am Bahnsteig wartet eine Grafikerin (48) mit einer Bekannten auf die nächste U3 in Richtung Fürstenried West. Ein 26-Jähriger pöbelt die Grafikerin an. Er hat, wie sich später herausstellt, zwei Promille im Blut. Immer wieder bittet ihn die Frau, aufzuhören. Doch er wird immer penetranter.

Schließlich gehen die Frauen weg. Doch der Mann folgt ihnen. Plötzlich schlägt er der Grafikerin eine Bierflasche (0,5 Liter) auf den Kopf und fügt ihr eine Platzwunde zu – sie geht zu Boden und er beschimpft sie als „Hure“.

Daraufhin schalten sich etwa fünf Passanten, alles Männer, ein. Sie stellen den Brutalo zur Rede und hindern ihn daran, abzuhauen. Der Schläger wird daraufhin noch aggressiver, stößt die couragierten Männer zur Seite.

Schließlich beendet ein Handwerker (42) die Schubserei: Er versetzt dem 26-Jährigen einen Stoß. Dabei verliert der Betrunkene das Gleichgewicht und stürzt ins Gleisbett. „Das hat der Handwerker nicht beabsichtigt“, sagt Polizeisprecher Gottfried Schlicht.

Ein Zeuge hilft dem Betrunkenen, wieder aus der Gefahrenzone zu klettern. Eine Minute und 20 Sekunden später fährt der nächste Zug ein. Polizisten nehmen den 26-Jährigen fest.

Die Staatsanwaltschaft München I will Haftbefehl gegen den Schläger beantragen. Die Wunde der Grafikerin musste im Krankenhaus genäht werden. Der Täter, der bereits einschlägig bekannt ist, wurde ebenfalls in eine Klinik eingeliefert. Er hatte sich bei dem Sturz das rechte Handgelenk gebrochen.

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