Tatort Schwabing - Fernsehkommissar bestohlen
MÜNCHEN - Zwei Männer klauen den Roller von Fernsehkommissar Udo Wachtveitl. Der Schauspieler hat den Diebstahl noch gar nicht bemerkt. Von dem Diebstahl erfuhr der Schauspieler erst, als er seinen Anrufbeantworter abhörte.
Wenn Udo Wachtveitl – alias Kommissar Franz Leitmayr – am Sonntagabend in der ARD ermittelt, ist in München Schlimmes passiert. Ein gestohlener Roller – damit würde sich der Fernseh-Ermittler jedoch nicht abgeben. Die Beamten der Münchner Polizei dagegen schon.
In der Nacht von Samstag auf Sonntag beobachteten zwei Zivilbeamte gegen vier Uhr zwei junge Männer, die einen blauen Simson-Roller vom Typ „Schwalbe“ durch die Akademiestraße in Schwabing schoben. Die Beamten schöpften Verdacht und kontrollierten die beiden Männer im Alter von 23 und 25 Jahren. Heraus kam: Beide hatten über ein Promille, mussten zur Blutabnahme. Und der Roller, den sie mit sich schoben, gehörte nicht ihnen, sondern dem Münchner Schauspieler Udo Wachtveitl.
Der hatte den Roller vor einem Jahr für ein paar hundert Euro auf Ebay ersteigert – und seitdem viel Zeit und Arbeit in das alte Gefährt investiert. „Besonders fummelig war die Elektrik. Zum Glück gibt es alte Schaltpläne im Internet“, berichtet Wachtveitl, der gerade im Urlaub ist. Von dem Diebstahl erfuhr der Schauspieler erst, als er seinen Anrufbeantworter abhörte. „Ich hatte den Diebstahl noch gar nicht bemerkt.“
"Da hängt mein Herzblut dran"
Die Schwalbe hatte er letzte Woche in Schwabing abgestellt. Aber nicht freiwillig: Als er gerade auf einer Spritztour durch die Stadt unterwegs war, ging dem Roller das Benzin aus. Also lehnte er ihn bei der Akademie der Schönen Künste an und zog den Zündschlüssel. Nach seinem Urlaub wollte er das Gefährt wieder abholen. Das kann er immer noch, allerdings steht der Roller jetzt in der Verwahrstelle für Fahrzeuge in Trudering. Wo die Polizei auf ihn aufpasst.
Wachtveitl hätte sich „wahnsinnig geärgert“, wenn die Diebe mit dem Roller davongekommen wären. „Da hängt mein Herzblut dran.“ Den beiden „Kollegen“ von der Polizei bescheinigte er einen tollen Spürsinn.
Christoph Landsgesell
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