Tatort Autobahn: 400 Transporter beschossen
MÜNCHEN - Er schießt wohl aus dem Auto: Seit zwei Jahren feuert ein Phantom auf Sattelschlepper. Eine Frau wurde dabei schon schwer verletzt. Jetzt setzt die Polizei auf Großkontrollen und Aufklärung für Trucker.
Hat er was gegen Neuwagen? Oder gegen Sattelschlepper? Was geht in diesem Menschen vor? Seit zwei Jahren treibt ein unheimlicher Schütze auf Autobahnen in ganz Deutschland sein Unwesen. Er feuert - wohl während der Fahrt - auf Sattelschlepper, die „huckepack“ Neuwagen transportieren. Rund 400 Fälle sind inzwischen bei der Polizei aktenkundig. Auch auf Autos wurde geschossen. Eine Frau wurde dabei schwer verletzt.
Am Dienstag kontrollierten über 700 Polizisten mehr als 2673 Auto- und Lkw-Fahrer auf deutschen Autobahnen. In Bayern waren 115 Beamte beteiligt. Der Schütze, der immer aus kleinkalibrigen Waffen feuert, konnte bei der „länderübergreifenden Fahndungskontrolle“ zwar nicht ermittelt werden, dafür schnappten die Beamten acht Männer, die per Haftbefehl gesucht wurden. Außerdem leisteten die Beamten Aufklärungsarbeit. Etwa die Hälfte der kontrollierten Autofahrer hatte noch nichts von der unheimlichen Schüsse-Serie gehört. Die Beamten verteilten Flyer und gaben Verhaltenstipps: Bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort die Polizei informieren.
Der Schütze – vielleicht sind’s auch mehrere - richtete enormen Schaden an. Im November 2009 traf er eine Frau. Drei Mal feuerte er auf der A 3 aus einer kleinkalibrigen Waffe auf Laster. Dann traf ein Geschoss eine Autofahrerin (40) aus Sachsen. Die Kugel blieb in ihrem Hals stecken. Seitdem ermittelt die Soko „BAB“ in Würzburg.
Nina Job