Tarifstreit im Nahverkehr: Einigung in Sicht

Doch kein Streik-Chaos bei U-Bahn, Bus und Tram: Der Tarifstreit im öffentlichen Nahverkehr Bayerns wird heute voraussichtlich beigelegt. Dann können MVG-Kunden endlich aufatmen. Das letzte Wort haben am Montagmorgen die Tarifkommissionen der Gewerkschaften.
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Mit ein bisschen Glück bleiben die U-Bahn-Tore auch am 19. März offen - der Dauer-Streik bei der MVG scheint abgewendet.
abendzeitung Mit ein bisschen Glück bleiben die U-Bahn-Tore auch am 19. März offen - der Dauer-Streik bei der MVG scheint abgewendet.

MÜNCHEN - Doch kein Streik-Chaos bei U-Bahn, Bus und Tram: Der Tarifstreit im öffentlichen Nahverkehr Bayerns wird heute voraussichtlich beigelegt. Dann können MVG-Kunden endlich aufatmen. Das letzte Wort haben am Montagmorgen die Tarifkommissionen der Gewerkschaften.

Die Streitparteien haben stundenlang gefeilscht und gerechnet. Offenbar mit Erfolg: Im Tarifkonflikt um die Entlohnung der Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr zeichnet sich eine Einigung ab. Beide Seiten zeigten sich nach den Gesprächen am Samstag zufrieden. „Ich hoffe, dass wir einen unbefristeten Streik damit obsolet gemacht haben“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Frank Riegler der AZ. Die endgültige Entscheidung fällt erst am Montag. Doch es sieht ganz danach aus, dass ein Streik-Chaos bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) abgewendet ist.

Vertreter von Arbeitgebern und Gewerkschaften sind mit den Gesprächen zufrieden

Am Samstag waren Arbeitgeber und Gewerkschafts-Vertreter in kleiner Runde in der Zentrale des Kommunalen Arbeitgeberverbands Bayern (KAV) in München zusammengekommen. Am Montag um 9.30 Uhr wird das Ergebnis der Gespräche zunächst dem Gruppenausschuss des KAV vorgelegt, in dem die Geschäftsführer der öffentlichen Nahverkehrsunternehmen sitzen. Stimmt das Gremium zu, haben die Tarifkommissionen von Verdi und der dbb Tarifunion das letzte Wort. „Wir können uns vorstellen, dass wir den Tarifkommissionen vorschlagen, dem Ergebnis zuzustimmen“, erklärte Gewerkschafter Riegler am Sonntag. „Die Chancen auf eine Einigung stehen sehr gut.“

Auch der Verhandlungsführer der Arbeitgeber-Seite, Reinhard Büttner, sprach von „erfolgreichen Gesprächen“. Er schätze die Chancen für eine Einigung auf 80:20. Das Treffen am Wochenende sei sehr konstruktiv verlaufen.

Das Sondierungsergebnis wird am Montag bekannt gegeben. „Es gibt ein paar Punkte, die sind gut – und ein paar, die sind weniger gut“, befand Verdi-Mann Riegler. Auch bei einem der Knackpunkte – der von den Arbeitgebern geforderten Arbeitszeit-Verlängerung – habe man Regelungen gefunden. „Das Ganze ist ein fairer Kompromiss.“

Seit Wochen war der Tarifstreit ausgefochten worden. Die Gewerkschaften forderten 9,5 Prozent mehr Lohn – mindestens aber 250 Euro mehr. Und höhere Schichtzuschläge. Zwei Mal legten die MVG-Beschäftigten mit einem Warnstreik U-Bahn, Tram und einen Teil der Busflotte lahm. Verdi drohte bereits mit einem Dauer-Streik ab 19. März. Der bleibt den Münchnern jetzt hoffentlich erspart.

Julia Lenders

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