Tariferhöhung nach Warnstreik
Februar 2009: Die Streitparteien raufen sich in allerletzter Sekunde zusammen
MÜNCHEN Erst im Februar 2009 standen in München (fast) alle MVG-Räder still. Der Grund: Die Gewerkschaften forderten 9,5 Prozent mehr Lohn und höhere Schichtzuschläge. Die Arbeitgeber boten 2,6 Prozent mehr ab April und 2,4 Prozent ab 2010. Zudem eine Einmalzahlung von 200 Euro sowie höhere Schichtzulagen. Aber: Sie forderten auch eine Verlängerung der Arbeitszeit von 38,5 auf 40 Wochenstunden.
Auch letztes Jahr waren Fahrer der U-Bahn, Tram und der Busse, sowie das Werkstätten- und das Verwaltungspersonal bei der MVG an den Warnstreiks beteiligt. Verdi rechnete schon im Vorfeld mit über 1000 Beschäftigten, die ihre Arbeit niederlegen wollten – und zwar exakt 24 Stunden lang.
Ganz kam der öffentliche Verkehr in München natürlich nicht zum Erliegen. Die MVG hatte mit Hilfe privater Kooperationspartner ein Notnetz auf die Beine gestellt. Mit 200 Bussen bot sie eine „rudimentäre Grundversorgung“ an.
Und: Die S-Bahn streikte nicht. Im Gegenteil: Die S-Bahn setzte 50 zusätzliche Züge ein. Damit standen 75000 Extra-Plätze zur Verfügung.
Das gilt auch diesmal wieder: MVG-Kunden mit Monatskarten werden bei Streikmaßnahmen nicht entschädigt. Die MVG habe den Streik weder veranlasst, noch könne sie ihn beeinflussen, lautete im die Begründung.
Letztlich kam es doch noch zur Einigung im letzten Moment: Kurz bevor in München ein unbefristeter Streik beginnen sollte, hatten sich die Streitparteien zusammengerauft. Damit war der Arbeitskampf vom Tisch. Tram, Bus und U-Bahn fuhren ganz normal. Dafür wurde eine Tariferhöhung angekündigt . . .