Tango mit kühlem Kopf

An dieser Stelle erzählt jeden Freitag ein be- kannter Münchner von seinem Wochenende. Heute der Kabarettist Klaus Kohler.
Klaus Kohler |
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In sein Programm hat der Musikkabarettist Klaus Kohler auch ein Fußball-Stück aufgenommen. Dabei hat sein Opa, erzählt der 44-Jährige am Kleinhesseloher See, ihm schon früh schon zum Gegenteil geraten: Selbst kicken, statt über Kicker singen. So komme man an viel Geld und schöne Frauen.
Gregor Feindt In sein Programm hat der Musikkabarettist Klaus Kohler auch ein Fußball-Stück aufgenommen. Dabei hat sein Opa, erzählt der 44-Jährige am Kleinhesseloher See, ihm schon früh schon zum Gegenteil geraten: Selbst kicken, statt über Kicker singen. So komme man an viel Geld und schöne Frauen.

Ich genieße gerade den Münchner Sommer so richtig. Es trifft sich ganz gut, dass ich den ganzen August im Heppel & Ettlich an der Münchner Freiheit Kabarett spiele. Von da aus ist es nicht weit bis in den Englischen Garten. Ich habe da meine Stammbank am Kleinhesseloher See, von der aus kann man sehr gut Leute beobachten und abends in die untergehende Sonne schauen.

Ich drehe eigentlich vor jeder Vorstellung noch eine Runde im Englischen Garten. Wenn Einlass ist und das Publikum langsam eintröpfelt, ziehe ich noch einmal los, laufe so eine Stunde bis zum Eisbach vor – springe auch mal rein. Für mich gibt es eigentlich nichts Besseres als dieses kalte Wasser. Mein Körper schaltet dann auf Null. Der Kopf macht Stopp und ich kann danach ganz entspannt auf die Bühne gehen.

Wenn es bei meinen Auftritten irgendwo die Gelegenheit gibt, noch ins Wasser zu springen, dann mache ich das auch. Badehose und Handtuch liegen immer in meinem Auto parat. Mein Auto ist ohnehin meine zweite Heimat. Das ist ein Kombi, da kann man die Rücksitze umklappen. Ich habe da eine Matratze drin. Wenn ich auf Tour bin, kommt es auch schon mal vor, dass ich mich da zwischendrin reinlege. Letztens zum Beispiel wollte ich nachts noch von Murten in der westlichen Schweiz nach Salzburg fahren, 800 Kilometer. Und als mich kurz vor München der Sekundenschlag übermannte, habe ich Halt gemacht und zwei, drei Stunden im Auto geschlafen.

Was ich wahnsinnig gerne mache, wenn ich frei habe, ist Tango tanzen. Das kann man in München mittlerweile jeden Tag irgendwo machen, aber nirgends ist es so schön wie im Hofgarten. Jeden Freitag findet da eine Tanzrunde statt, die beginnt um 20 Uhr im Diana-Tempel. Da kommt immer einer, kehrt noch die ganzen Steinchen weg, baut seinen Ghettoblaster auf und los geht es. Meistens sind so an die hundert Leute da, manche schauen auch einfach nur zu. Was Schöneres kann man in München eigentlich kaum machen.

Meistens schaue ich wirklich: Wo kann ich Tango tanzen und womit kann ich das gut verbinden, zum Beispiel mit einem Theaterbesuch. Diese Tanzstunden gehen ja oft erst um zehn oder elf Uhr los. Da kann man davor noch locker ins Prinzregententheater gehen, das ist mein Lieblingstheater. Kürzlich war ich auch mal im Cuvilliés-Theater. Etwas Kitschigeres gibt es ja kaum noch, aber irgendwie ist auch das schon wieder schön.

Ansonsten liebe ich die Natur. Ich mache draußen gerne Sport, gehe wandern oder fahre mit dem Fahrrad raus zum Ammersee. Da kann man von Stegen aus auch wunderbar eine Bootstour die Amper runter machen. Da sind ich und mein fünfjähriger Sohn erst letztens mit dem Kanu Richtung Fürstenfeldbruck gefahren. Da gibt es ein paar Stromschnellen, da muss man mit dem Boot wirklich gerade reinstechen, sonst wirbelt es einen herum. Das ist schon spannend.

In Stegen kann man auch sehr gut essen gehen. Das mache ich sehr gerne, weil ich die Natur da sehr liebe. Jedenfalls gibt es in Stegen den Fischerwirt. Da kann man direkt am See essen. Die Bedienung da ist unglaublich zuvorkommend und nett. Die grüßen mich auch schon mit Namen – obwohl ich da ja nicht jeden Tag hingehe. Das finde ich einfach schön.

Protokoll: Florian Zick

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