Tabakkonsum von Jugendlichen auf Tiefststand

München – „Lass dich nicht einwickeln!“ lautet das Motto des Welt-Nichtrauchertags an diesem Donnerstag (31. Mai). Und viele Deutsche tun das auch nicht mehr: Die Zahl derjenigen, die noch nie geraucht haben, steigt laut aktuellem Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung. Während im vergangenen Jahr 70,8 Prozent der Jugendlichen noch nie geraucht hatten, waren es zehn Jahre zuvor noch 40,5 Prozent.
Generell hat der Nikotinkonsum von Jugendlichen im vergangenen Jahr einen Tiefststand erreicht. 2011 rauchten nur noch 11,7 Prozent der 12- bis 17 Jährigen. Im Vergleich: Zehn Jahre zuvor griffen noch 27,5 Prozent in dieser Altersgruppe regelmäßig zum Glimmstängel.
„Die Maßnahmen der letzten Jahre, um das Rauchen unattraktiver zu machen, zeigen Wirkung“, sagt Markus Backmund, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Suchtmedizin. Zigarettenautomaten höher hängen, Hinweisschilder auf den Zigarettenpackungen, Aufklärung für Jugendliche – das alles befürwortet der Münchner Suchtmediziner ohne Wenn und Aber.
Beim Rauchverbot ist er jedoch zwiegespalten: „Das Verbot ist deshalb sinnvoll, weil es Nichtraucher schützt und die Barrieren für Gelegenheitsraucher höher hängt. Das Suchtpotenzial in unserer Gesellschaft minimiert es aber nicht.“ Suchtkranken Rauchern müsse viel besser geholfen werden, anstatt sie durch Verbote zu diskriminieren.