SUV-Verbot? SPD und CSU halten's für "Quatsch"
München - Einer EU-Verordnung zufolge dürfen SUVs und Sportwagen auch in den nächsten Jahren bis zu vier Dezibel lauter röhren als ein Kleinwagen oder eine Familienkutsche. Die Grünen wollen die Spaß-Motoren deshalb aus der Münchner Innenstadt verbannen. Bei den großen Parteien im Rathaus hält man diesen Vorschlag allerdings für nicht sonderlich gut durchdacht.
Für Manuel Pretzl, den Chef der CSU-Fraktion, ist die Idee ein "ausgemachter Quatsch". Ein moderner Mercedes mit acht Zylindern laufe schließlich höchstwahrscheinlicher ruhiger als eine 20 Jahre alte Studentenkarre. Wie solle man eine Verbannung großer Motoren da also rechtlich begründen. Auch Jens Röver, der umweltpolitische Sprecher der Stadtrats-SPD, sagt: "Die sollen mir mal erklären, wie sie juristisch da einzelne Modelle aussperren wollen." Er hält ein SUV-Verbot deshalb schlicht für "nicht umsetzbar".
In der Rathaus-Koalition will man sich deshalb auch weiter vorrangig um das Stickoxid-Problem kümmern. "Natürlich macht Lärm krank", gesteht CSU-Chef Pretzl zu. Da sei die Problemlage aber auch sehr unübersichtlich. Der eine fühle sich von Kinderlärm schon gestresst, sagt Pretzl, der andere höre selbst das Dauerrauschen am Mittleren Ring nicht mehr. Die SUV-Debatte will die Rathaus-Spitze jedenfalls den Grünen überlassen.
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