Super-Sicherheits-Konferenz in München

3600 Polizisten sind am Wochenende im Einsatz, um die 20 Staats- und Regierungschefs sowie 50 Minister zu schützen.
von  Nina Job
Warm eingepackt sichern Polizisten den Haupteingang zum Bayerischen Hof, dem Tagungshotel. Der Portier hält nach den ersten Gästen Ausschau.
Warm eingepackt sichern Polizisten den Haupteingang zum Bayerischen Hof, dem Tagungshotel. Der Portier hält nach den ersten Gästen Ausschau. © dpa

München - Wie immer, wenn am ersten Februar-Wochenende die Sicherheitskonferenz im Herzen Münchens stattfindet, riegelten am Freitag in aller Früh hunderte Polizisten das Areal um den Bayerischen Hof systematisch ab.

Warm eingepackte Beamte stellten bei eisigem Wind Absperrgitter auf, während Kollegen mit Sprengstoffhunden das Tagungshotel, Gullys und Autos absuchten. In diesem Jahr – kurz nach den Anschlägen in Paris – sind 3600 Beamte im Einsatz, um die Sicherheit der über 20 Staats- und Regierungschefs, 50 Minister und Dutzenden Militärs zu sichern.

Als um die Mittagszeit die ersten Tagungsgäste im Bayerischen Hof eintreffen, stehen am Stachus bei minus 4 Grad schon die ersten Demonstranten: Etwa 40 Exil-Iraner vom „Nationalen Widerstandsrat Iran“ protestieren gegen die „Teilnahme von Vertretern des iranischen Terror-Regimes“. Am Samstag wird der iranische Außenminister Muhammad Zarif in München erwartet. Die Demonstranten, darunter viele Frauen, protestierten gegen Steinigungen, Todesstrafe und Hinrichtungen. Dazu hatten sie auch Galgen-Attrappen am Stachus aufgestellt.

Für den heutigen Samstag sind weitere Versammlungen angemeldet. Um Zusammenstöße von rechts- und linksradikalen Gruppen in der Nähe des Tagungsortes zu vermeiden, wurde die Versammlung des Neonazi-Aktivisten Philipp Hasselbach vors Einkaufszentrum PEP verlegt.

Wo noch demonstriert wird:

  • Das Aktionsbündnis gegen die Nato-Sicherheitskonferenz trifft sich um 12 Uhr am Marienplatz. Um 13.30 Uhr wollen die Demonstranten über die Prälat-Zistl-Straße zum Gärtnerplatz, über die Fraunhoferstraße, Müllerstraße zurück zum Marienplatz. Etwa 3000 Teilnehmer werden erwartet. Die Polizei rechnet auch mit mehreren hundert gewaltbereiten Teilnehmern unter den Demonstranten.
  • Ein Korso mit etwa 50 Fahrzeugen wird ab 13 Uhr über den Ring fahren. Die Teilnehmer wollen so gegen den „russischen Terror gegen die Ukraine“ protestieren.
  • Unter dem Motto „Solidarität mit den Antifas in der Ukraine“ treffen sich etwa 100 Demonstranten ab 10.30 Uhr auf dem Stachus. Initiatorin ist die Ex-Linke-Stadträtin Dagmar Henn. Die Polizei rät den Münchnern dringend: „Fahren Sie nicht mit dem Auto in die Stadt!“ Nina Job
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