Studie: So essen die Bayern - und der Mann zahlt!

Eine Untersuchung zeigt: Deutsche Küche steht bei Bayern hoch im Kurs, Sekt ist teilweise verpönt – und die Rechnung übernimmt der Mann  
von  az

Eine Untersuchung zeigt: Deutsche Küche steht bei Bayern hoch im Kurs, Sekt ist teilweise verpönt – und die Rechnung übernimmt der Mann

MÜNCHEN - Stellen Sie einem Bayern eine Pizza und einen Schweinsbraten hin und warten, was passiert. Sicher ist: Er wird sich nur ziemlich schwer entscheiden können. Braten wird am Ende meistens vorne liegen – aber auch nur knapp. Wenn statt Pizza aber Döner auf dem Tisch landet, ist die Sache dagegen schneller klar.

So lauten nur zwei von vielen Erkenntnissen aus der aktuellen Studie „So isst Deutschland“ des Meinungsforschungsinstituts „TNS Emnid“ und des Online-Restaurantführers „Bookatable“. Die 2012 erstellte Studie listet auf, was die Deutschen im Restaurant am liebsten essen und trinken, wie oft und mit wem sie hingehen, was sie dafür zahlen – und vor allem: wer zahlt.

Dafür haben die Forscher 1005 Deutsche nach ihren Essensgewohnheiten im Restaurant befragt. Dabei wurden auch die Vorlieben einzelner Bundesländer untersucht – die Ergebnisse für Bayern und Deutschland im Überblick:

 

WIE OFT GEHEN SIE ESSEN?

  • Bayern: 99 Prozent der Bayern gehen einmal im Monat essen – die meisten aber tatsächlich höchstens einmal (44 Prozent). Ein- bis zweimal im Monat ins Restaurant gehen 37 Prozent. 16 Prozent gehen ein bis drei Mal die Woche. Täglich essen geht in Bayern statistisch gesehen: niemand.
  • Deutschlandweit: Hier sind die Zahlen ähnlich. 47 Prozent gehen höchstens einmal im Monat, 37 ein- bis zweimal. Ein- bis dreimal die Woche gehen nur zwölf Prozent. Am häufigsten auswärts essen Saarländer, Pfälzer und Hessen. Und: Männer gehen öfter als Frauen, Junge häufiger als Ältere, Westdeutsche öfter als Ostdeutsche.

 

WAS GEBEN SIE AUS?

  • Bayern: 42 Prozent geben 16 bis 25 Euro aus – pro Person. Fast ein Fünftel (18 Prozent) zahlt gar 26 bis 50 Euro. Mehr dann aber auch nicht.
  • Deutschlandweit: Die Hälfte gibt 16 bis 25 Euro pro Besuch aus – also acht Prozent mehr als im Freistaat. In Berlin zahlt fast jeder Dritte (28 Prozent) so viel. Westdeutsche geben deutlich mehr aus als Ostdeutsche: 19 Prozent der Wessis zahlen 26 bis 50 Euro, das tun nur acht Prozent in den neuen Bundesländern.

 

WAS TRINKEN SIE?

  • Bayern: Die meisten (55 Prozent) trinken Saftschorlen, dicht gefolgt von Bier (54 Prozent) und Sprudel. Rot- und Weißwein trinkt nur knapp ein Drittel. Sekt, Schampus und Prosecco kommen selten ins Glas (7 Prozent).
  • Deutschlandweit: Hier liegt Mineralwasser vorn (53 Prozent) – Saftschorlen sind nur Dritter hinter Bier. Bier trinken vor allem die Sachsen und Thüringer (61 Prozent).

Auch geschlechtlich gibt es Unterschiede: 62 Prozent der Männer trinken Bier, (Frauen: 39 Prozent). Stichwort Schaumwein: Je höher das Haushalteinkommen, desto unbeliebter sind Sekt & Co. – dafür steigt der Konsum von Rotwein. Wer täglich oder fast täglich auswärts isst, trinkt fast nur Alkoholfreies: Wasser, Schorlen und Soft-Drinks.

 

WAS ESSEN SIE GERN? (Mehrfachnennungen möglich)

  • Bayern: Die deutsche Küche gewinnt – mit 83 Prozent. Fast auf Augenhöhe: Italienisch (79 Prozent). Auf dem dritten Platz liegt asiatische Küche (52 Prozent). Weniger beliebt sind türkische Restaurants; nur 15 Prozent der Bayern essen das gern.
  • Deutschlandweit: 80 Prozent bevorzugen deutsche Küche. 75 Prozent mögen Pizza und Pasta, 59 Prozent Asiatisch. Abgeschlagen: Französisch (19 Prozent). 14- bis 29-Jährige essen am liebsten Italienisch. Ältere ab 50 am liebsten Deutsch. In Sachsen und Thüringen siegt die deutsche Küche. In Berlin liegt Asiatisch vorn – das ist auch die Lieblingsküche derjenigen, die täglich oder fast täglich auswärts essen.

 

MIT WEM GEHEN SIE?

  • Bayern: 87 Prozent gehen mit der Familie, 86 Prozent mit Freunden, 78 Prozent mit dem Partner. Nur 22 Prozent gehen mit einem Date oder einem Geschäftspartner (23 Prozent) ins Lokal. Immerhin: Fünf Prozent essen auch mal allein.
  • Deutschlandweit: 84 Prozent gehen mit ihrer Familie essen; eine Ausnahme ist hier Berlin (nur 64 Prozent). 82 Prozent gehen mit Freunden. 23 Prozent verbringen ihr Date im Restaurant – bis auf 14- bis 29-Jährige: 41 Prozent dieser Altersgruppe gehen mit einer Verabredung essen. Eher selten: Geschäftsgespräche (21 Prozent). Nur zwei Prozent gehen allein essen.

 

WER ZAHLT BEIM DATE?

  • Bayern: 64 Prozent der Bayern denken, dass hier der Mann gefragt ist. Ein Drittel findet: Die Rechnung gehört geteilt. Nur ein Prozent ist der Meinung, dass die Frau zahlen sollte.
  • Deutschlandweit: 62 Prozent sind der Meinung, dass der Mann die Rechnung begleichen sollte. Dieser Ansicht sind vor allem Männer (70 Prozent), Schüler (79 Prozent) und 14- bis 29-Jährige (78 Prozent). Interessant: Nur 54 Prozent der Frauen sind dieser Ansicht. 32 Prozent erwarten, dass beide die Rechnung teilen. Nur zwei Prozent sind der Ansicht, dass die Frau zum Geldbeutel greifen sollte.

 

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