Studie: Parken in München? Zu teuer!
Wie viel Zeit verschwendet ein Autofahrer mit der Parkplatzsuche?
Laut einer neuen Studie der Roland Berger Unternehmensberatung rund 100 Stunden pro Jahr, also über vier Tage!
Was zahlen Autofahrer in München im Schnitt für eine Stunde Parken?
Der Bund der Steuerzahler hat vor kurzem die Preise aller kreisfreien Städte in Bayern verglichen. Ergebnis: München ist am teuersten. 2,50 Euro werden hier im Schnitt für eine Stunde auf einem öffentlichen Parkplatz fällig. Ähnlich teuer sind nur Straubing (2,40 Euro) und Augsburg (2 Euro).
Am günstigsten sind Memmingen und Regensburg mit 50 Cent. In Augsburg gibt es im Zentrum sogar die nette Idee einer „Semmeltaste“ – die erste halbe Stunde ist gebührenfrei. Einen Überblick über ganz Bayern finden Sie in der Tabelle rechts.
Sind die Parkgebühren in München zu hoch?
Ja, findet der Bund der Steuerzahler, der die Preise bayernweit insgesamt als „moderat“ bezeichnet. Alles über einem Euro sei jedoch „zu teuer“, so das Urteil.
Wie viel nimmt die Stadt jedes Jahr durch Parkgebühren ein?
Laut Bund der Steuerzahler rund 26 Millionen. Auf Rang 2 in Bayern liegt demnach Ingolstadt mit 6,2 Millionen.
Wie teuer sind die Münchner Parkhäuser?
Teuer als im restlichen Deutschland. An der Untersuchung des ADAC von 2010 hat sich im Prinzip nichts geändert. Kunden müssen inzwischen etwas tiefer in die Tasche greifen, im Schnitt werden drei Euro pro Stunde fällig.
Immerhin liegt – laut ADAC – auch Deutschlands bestes Parkhaus in München: die Parkgarage am Oberanger (423 Stellplätze). Die Preise sind jedoch nach oben gegangen. Zahlte man 2010 noch 2 Euro pro Stunde, sind es jetzt 3.
Beim ebenfalls gut bewerteten Parkhaus Oberpollinger (400 Stellplätze) ist der Preis stabil geblieben: 3 Euro damals, 3 Euro heute. An der Marsstraße (700 Stellplätze) sind es nach wie vor 2,50 Euro. Insgesamt gab es in den meisten Münchner Parkhäusern seit 2010 eine Erhöhung zwischen 50 Cent und einem Euro.
Die Tiefgarage am Stachus (700 Plätze) ist sogar billiger geworden: 2 statt 2,50 zahlt man hier pro Stunde.
Was kosten die Plätze in den Münchner Park & Ride-Anlagen?
Zwischen 50 Cent und einem Euro pro Tag, monatlich zwischen 7,50 Euro und 17 Euro. Eine Übersicht aller Anlagen und Preise gibt es im Internet auf www.parkundride.de. Telefonisch ist die Park & Ride GmbH unter 089 / 32 46 47 48 erreichbar.
Wie viele Parklizenzgebiete gibt es München?
Derzeit 62, alle innerhalb des Mittleren Rings. Anwohner zahlen 30 Euro pro Jahr und parken kostenlos, sofern sie einen freien Platz finden. Gilt das „Bewohnerparken“, sind alle Plätze montags bis samstags von 9 bis 23 Uhr für die Bewohner reserviert.
Was heißt „Mischparken“?
In diesen Gebieten parken Anwohner mit Ausweis kostenlos, Besucher müssen an den Automaten ein Ticket erwerben und können dann bis zu 24 Stunden parken. Die Parkgebühr beträgt 1 Euro pro Stunde und höchstens sechs Euro für 24 Stunden. Die Beschilderung: „werktags 9-23 Uhr mit Parkschein“.
Was kostet das Falschparken in München?
Seit dem vergangenen Jahr deutlich mehr. Bei bis zu 30 Minuten über der erlaubten Höchstparkdauer werden 10 Euro (vorher: 5 Euro) fällig. Bis zu einer Stunde: 15 Euro. Bis zu zwei Stunden: 20 Euro. Bis zu drei Stunden: 25 Euro. Über drei Stunden und in Verbotszonen: 30 Euro. Wer nicht platzsparend parkt, muss unter Umständen 10 Euro blechen.
Wie verhalte ich mich korrekt, wenn der Parkautomat nicht funktioniert, keine Münzen annimmt oder keinen Parkschein ausgibt?
Ist wirklich kein anderer Automat in Sichtweite, sollte eine Parkscheibe mit entsprechender Notiz hinter die Windschutzscheibe gelegt werden. Sinnvoll ist es, sich die Identifikationsnummer des Automaten zu notieren. Sie steht oberhalb des Displays in Form von drei bis vier großen schwarzen Ziffern. Anträge zur Erstattung von Parkgebühren können an vzb.tiefbau@muenchen.de gestellt werden.
Wie stehen die Münchner Parteien zum Thema Parken?
Streit gab’s in den vergangenen Jahren immer wieder über die von Rot-Grün vorangetriebene Ausweitung der Parklizenzgebiete, die die CSU kritisch sieht und von „Abkassiererei“ spricht. Während die Ausweitung bei Anwohnern meist auf Zustimmung stößt, sind Pendler und Bewohner benachbarter Quartiere oft weniger begeistert.
Die CSU wirbt für weitere Tiefgaragen. Die autokritischen Grünen wollen die Zahl der Stellplätze reduzieren.
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