Studie: Hier wohnen Münchner Studenten am liebsten

München - Eine Studie des Moses Mendelssohn Instituts (MMI) und des Immobilienportals "wg-gesucht.de" hat sich mit den Standort-Favoriten junger Menschen in deutschen Großstädten befasst. Die Einwohnerzahl steigt immer weiter an, vor allem jüngere Menschen zieht es in die Stadtzentren. So ziehen jährlich rund 10.000 Personen die unter 30 sind ins Münchner Stadtzentrum. Viele Menschen, wenig Wohnraum – seit Jahren ist das das große Problem der bayerischen Landeshauptstadt.
"Angesichts der ohnehin angespannten Wohn-Situation wollten wir herausfinden, wohin die vielen jungen Leute ziehen möchten. Denn dadurch können deutliche Veränderungen der städtischen Strukturen in Gang gesetzt werden", sagt Dr. Stefan Brauckmann, Direktor des MMI. Die Studie wurde in den sieben deutschen Großstädten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf durchgeführt. Ziel war es, "einzelne Straßen und Plätze zu benennen, die von jungen Leuten besonders nachgefragt werden".
Standort-Favoriten sind wenig überraschend
Wenig überraschend sind die attraktivsten Stadtteile in München die Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Maxvorstadt und Schwabing-West. Die Stadtviertel haben eine ähnliche Struktur. Neben der zentralen Lage verfügen sie auch über etliche Möglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs. Auch Supermärkte sowie Freizeit- und Kulturangebote sind leicht zu erreichen. "Junge Leute wollen nach dem Ende des Arbeitstags direkt ihre freie Zeit selbst gestalten. Zeit- und Organisationsaufwand sowie lange Anfahrtswege sollen vermieden werden", betont Brauckmann.
Das sagt OB Dieter Reiter zur Münchner Wohnungsnot
Doch die Standortwahl erfolgt auch noch nach einem anderen Kriterium. Vor allem jüngere Menschen suchen nach attraktiven Angeboten in Wohngemeinschaften, besonders die finanzielle Situation ist der ausschlaggebende Grund dafür. In München erfolgt so beispielsweise fast jeder zweite Einzug in eine WG aus beruflichen Gründen – in anderen deutschen Großstädten liegt der Wert zwischen 30 und 40 Prozent.
Neben der beruflichen Komponente gibt es natürlich auch noch den WG-Einzug aus privaten Gründen. "Die junge Generation achtet dabei meist sehr genau auf das Umfeld der ins Auge gefassten Wohngemeinschaft. Wenn dann noch der Durchschnittspreis der Bleibe am Standort erschwinglich ist, ergibt das ein besonderes ‚Szene-Potential‘", so Brauckmann. Mit anderen Worten: Ein Viertel wird zum Szene-Viertel, wenn sich die Strukturen an die Nachfrage und Gewohnheiten der jungen Bevölkerung anpassen.
Lesen Sie hier: Münchner Hotels mit weniger Buchungen zur Wiesnzeit
Wenn alles passt, sind Studenten und Berufseinsteiger auch bereit, höhere Beträge zu zahlen. Das ist bis zu einer bestimmten Grenze möglich: "Erst wenn die Mieten in einem Stadtteil generell so hoch sind, dass sich jungen Menschen das Wohnen dort trotz aller Einschränkungen bei der Wohnfläche und Budget-Umschichtungen nicht mehr leisten können, kehren sie dem Standort den Rücken."
Die beliebtesten Plätze in München für junge Menschen
Ludwigvorstadt-Isarvorstadt: Beethovenplatz, südlich Nußbaumplatz, Kapuzinerplatz
Maxvorstadt: Josephsplatz, Maßmannpark, U-Bahnhof Theresienstraße, Schellingstraße, TU München
Schwabing-West: Hohenzollernplatz, Kurfürstenplatz, Kaiserplatz, Elisabethplatz
Au-Haidhausen: Weißenburger Platz
Altstadt-Lehel: Reichenbachplatz