Studie beweist: Hohe Stickoxid-Schadstoffe auch im Auto

Wissenschaftler der Uni Heidelberg haben die Schadstoffbelastung im Münchner Verkehr gemessen. Die Ergebnisse beweisen: Nicht nur Passanten leiden unter Diesel-Autos, auch andere Autofahrer sind betroffen.
von  AZ
Nicht nur Fußgänger und Radfahrer leiden unter Diesel-Fahrzeugen, auch andere Autofahrer sind betroffen.
Nicht nur Fußgänger und Radfahrer leiden unter Diesel-Fahrzeugen, auch andere Autofahrer sind betroffen. © Martin Gerten/dpa

München - Dass Diesel-Fahrzeuge mehr Schadstoffe ausstoßen als sie dürften, ist mittlerweile bekannt - erste Automodelle wurden deshalb sogar schon zurückgerufen. Die Grenzwerte in München werden regelmäßig überschritten, die Luft für Anwohner, Fußgänger und Radfahrer ist teils stark belastet. Wissenschaftler vom Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg haben jetzt herausgefunden, dass auch andere Autofahrer massiv unter den giftigen Abgasen der Dieselwagen zu leiden haben. Dies berichtet unter anderem der BR.

Die Forscher haben die Belastung im Inneren von Autos gemessen - die Ergebnisse sind erschreckend: Die Insassen leiden in etwa genauso stark unter den Abgasen, als würden sie direkt hinter dem Auspuff eines vorausfahrenden Fahrzeugs auf der Straße stehen. Besonders betroffen sind Tunnels und Kreuzungen in München - dort zeigten die Messergebnisse teils mehr als das Doppelte des Durchschnittswerts. Zudem schnellen sie in den Stoßzeiten morgens und abends nach oben.

Hinter dem Diesel ist's besonders schlimm

Wann immer ein Diesel-Auto vor dem Messfahrzeug unterwegs war, waren die Ausschläge besonders deutlich, denn aus ihnen werden die Abgase fast ungefiltert abgeleitet und kommen über die Lüftung des nachfahrenden Autos in den Innenraum.

Grenzwerte, die eine Maximalbelastung im Innenraum festlegen, gibt es allerdings nicht und demnach auch keine Regelverstöße. Darunter leiden besonders diejenigen, die oft im Straßenverkehr unterwegs sind: Pendler sowie Taxi- und Busfahrer. Zwar reagieren nicht alle Menschen im selben Maß auf die Verunreinigungen, aber besonders chronisch Kranke könnten teils massive Folgeschäden davontragen.

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