Studenten schlagen Alarm: Akute Wohnraum-Notlage in München

München - Wohnen in München ist Luxus geworden. Wer sich in der Landeshauptstadt eine gemütliche Wohnung zu einer finanzierbaren Miete leisten kann, darf sich glücklich schätzen. Doch für vielem Menschen ist das Leben in München schier unbezahlbar geworden. Das trifft auch auf die knapp 140.000 jungen Menschen, die hier ihrem Studium nachgehen, zu, die von den hohen Mietpreisen besonders betroffen sind. Denn gerade im, für Studenten interessanten, Bereich der Einzimmerwohnungen und WGs sind die Preise in den vergangenen Jahren extrem gestiegen.
Wirft man einen Blick in die einschlägigen Webportale, dann sind Preise in diesem Mietsegment in Höhe von 800 Euro oder mehr nicht die Ausnahme, sondern bereits die Regel. In Anbetracht des BAföG-Höchstsatzes von 934 Euro, den auch nicht jeder Student erhält, ein unhaltbarer Zustand für eine Stadt, die zwei Elite-Unis sein Eigen nennt.
Seit zwei Jahren stehen über 1.000 Wohneinheiten leer
Das Problem: Seit Jahrzehnten geht beim Ausbau von Wohnheimen für Studierende so gut wie nichts mehr voran. Die letzte große Wohnraumoffensive in München liegt 45 Jahre zurück. Im Jahr 1977 wurde in Freimann die Studentenstadt für knapp 2.500 Bewohner geschaffen.
Damit gilt die "StuSta" zwar als eines der größten Studentenwohnheime in Deutschland, doch die aktuelle Realität sieht anders aus. Bei einem Brand im Februar 2021 kam eine Studentin ums Leben. Seitdem stehen dort über 1.000 Wohneinheiten aus Brandschutzgründen leer und warten auf eine Sanierung.
Dass die Sanierung dringend erforderlich ist, mag zwar allen an dieser Situation beteiligten Personen und Institutionen klar sein, doch bis heute ist die Frage der Finanzierung immer noch nicht geklärt.
Und die Wohnsituation wird immer schlimmer. Mittlerweile müsse Studierende zwischen drei und sechs Semester darauf warten, bis ihnen ein Wohnheimplatz zugewiesen wird. In Zeiten der Bachelor-Abschlüsse sind in der Zeitspanne viele mit ihrem Studium schon längst fertig.
Parteien sollen Wohnsituation für Studenten zum Wahlkampfthema machen
Die Studentische Vertretung der Technischen Universität München will nun, dass sich die Politik dieser Problematik annimmt und fordert die Parteien auf, sich dieser katastrophalen Situation zu stellen und studentisches Wohnen, Sanierungen von Studierendenwohnheimen und studentische Wohnraumentwicklung in München und Bayern mit Nachdruck anzugehen und zum Thema des Wahlkampfes für die Landtagswahl am 8. Oktober 2023 zu machen.