Studenten: Der Konflikt spitzt sich zu

Verhärtete Fronten an der Uni: Das Ultimatum des LMU-Präsidenten ist abgelaufen, die Studenten aber besetzen weiter das Audimax – sie wollen den Saal nur für einige Vorlesungen räumen
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Im Audimax der Lmu könnte es bald eng werden: 57000 Studenten starten ins Wintersemester
dpa Im Audimax der Lmu könnte es bald eng werden: 57000 Studenten starten ins Wintersemester

MÜNCHEN - Verhärtete Fronten an der Uni: Das Ultimatum des LMU-Präsidenten ist abgelaufen, die Studenten aber besetzen weiter das Audimax – sie wollen den Saal nur für einige Vorlesungen räumen

Es herrschte schon Feierstimmung im Audimax. Aus der achtstündigen Plenarsitzung am Donnerstagabend war eine ausgelassene Party geworden: Die Studenten hatten den Vorschlag von LMU-Präsident Huber angenommen. Für seinen Katalog an Verbesserungsvorschlägen forderte Bernd Huber aber ein Ende der Besetzung des Audimax. „Wir haben uns mehrheitlich bereit erklärt, den Audimax für all die Vorlesungen freizugeben, die keine Alternativen gefunden haben. Das sind etwa sieben Veranstaltungen, ansonsten halten wir die Besetzung aufrecht“, erklärte Besetzerin Lisa Schnell.

Doch dann kam die Ernüchterung: Präsident Huber bezeichnet das Entgegenkommen der Studenten als „völlig inakzeptabel“. Huber sagte, sein Angebot sei nicht verhandelbar. Außerdem sei es wieder zu Sachbeschädigungen gekommen.

Die Einigung gilt damit als gescheitert. Dabei zeigten sich die Studenten noch kurz zuvor hocherfreut über die LMU-Leitung: „Huber ist uns im Rahmen seiner Möglichkeiten entgegengekommen, jetzt ist die Staatsregierung dran, und da hoffen wir, dass die Leitung der LMU sich für uns einsetzt“, sagte Studentenvertreter Felix Münch. Mit Hubers Unterstützung wollten die Studenten beim Staatsministerium für Wissenschaft weiter für besser Studienbedingungen kämpfen.

Die wichtigsten Forderungen der Studenten:

Abschaffung der Studiengebühren: Eine Kommission sollte untersuchen, ob die Einnahmen tatsächlich den Studenten zu Gute kommen. Außerdem hätte sie prüfen sollen, ob 500 Euro pro Semester zumutbar sind (300 Euro sind als Mindestmaß festgelegt).

Mehr Mitsprache bei den Lehrinhalten und beim Finanzhaushalt der Uni: Huber hätte im Rahmen einer Erprobungsklausel des bayerischen Hochschulgesetzes den Studenten mehr Einfluss in Hochschulfragen gewährt. Für eine permanente Lösung hätte er sich beim Staatsministerium für Wissenschaft eingesetzt.

Nachbesserungen bei den neuen Bachelor- und Master- Studiengängen: Hier sollte die LMU prüfen, was schiefgelaufen ist. Die Studenten hätten dabei mitreden dürfen.

Außerdem hätte Huber als Sofortmaßnahme 500000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit wollte die Leitung der LMU auf die „massive Unterfinanzierung“ der Uni aufmerksam machen.

Bernd Huber bezeichnete die Reaktion der Studenten als „sehr enttäuschend“. Trotzdem hofft der LMU-Präsident weiterhin auf eine baldige Einigung mit den Studenten.

Johanna Jauernig

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