Student sticht Bub nieder
Wieder Gewalt an der U-Bahn: Ein Informatikstudent hat in der Nähe des U-Bahnhofs Garching einen 17-jährigen Serben mit einem Messer in den Hals gestochen. Ende April Anklage gegen die ersten U-Bahn-Schläger.
GARCHINGEin Informatikstudent hat in der Nähe des U-Bahnhofs Garching einen 17-jährigen Serben mit einem Messer in den Hals gestochen. Der Jugendliche wurde lebensgefährlich verletzt. Der Student (30) wurde später festgenommen.
Laut Polizei waren die Streithähne zufällig auf einem Platz an der Ecke Römerhofweg/Riemerfeldstraße ganz in der Nähe des U-Bahnhofs Garching aneinander geraten. Es war spät, die Stimmung war geladen. Minuten zuvor war der 17-jährige Serbe aus Unterschleißheim mit vier Freunden aus einem Freizeitheim geflogen – er hatte betrunken herumgepöbelt.
Das stank dem Buben gehörig – also ließ er gegen 23.30 Uhr seinen Zorn am Informatikstudenten und seinen fünf Freunden aus. Auch der hatte einiges getrunken.
Der Serbe, der mit seinen jungen Jahren schon Raub, Diebstahl und gefährliche Körperverletzung auf dem Kerbholz hat, provozierte laut Zeugenaussagen den Studenten. Da zückte der ein Messer und stach dem Serben in den Hals. Er schnitt ihm die Luftröhre auf, die Halsschlagader verpasste er knapp. Freunde schleppten den Verletzten zum U-Bahnhof. Er wurde schnellstens in die Klinik gebracht.
Der Messerstecher aber flüchtete und versteckte sich in seiner Wohnung in Garching. Die Polizei fand aber schnell seine Adresse heraus. Keine zwei Stunden später klickten Handschellen. Die Tatwaffe wurde noch nicht gefunden. Die Mordkommission ermittelt wegen versuchtes Totschlags.
Derweil sollen laut Staatsanwaltschaft die ersten U-Bahn-Schläger Serkan A. und Spiridon L. bis Ende April angeklagt werden. Sie hatten vor Weihnachten den Rentner Bruno N. im U-Bahnhof Arabellapark zusammengeschlagen (AZ berichtete). Der Prozess solle so schnell wie möglich beginnen, sagte Oberstaatsanwalt Anton Winkler.
Ein psychiatrisches Gutachten über die Schuldfähigkeit der Schläger wurde bei einem der beiden abgebrochen. Der Mann sei nicht kooperativ gewesen, sagte Winkler. tg
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