Stromausfall legt auch Strafjustiz lahm

Im Gebäude des Strafjustizzentrums in der Nymphenburger Straße in München wurde es am Montag dunkel. Aus Sicherheitsgründen wurde das Haus geräumt.
München - Plötzlich wird’s dunkel. Die langen Gänge im Strafjustizzentrum werden teilweise nicht mehr beleuchtet, die Uhren stehen still und in den Sälen, in denen noch verhandelt wird, müssen die Protokollführer plötzlich wieder zum analogen Kugelschreiber greifen, um mitzuschreiben.
Grund ist ein Stromausfall in dem großen Gerichtsgebäude, der auch vom Notstromaggregat nicht aufgefangen werden konnte. Die Störung sei am Montagmorgen berichtet worden, erklärt die Pressesprecherin des OLG, Barbara Stockinger. Zu allem Übel sei auch noch ein Schalter des Notstromaggregats defekt.
Der Verdacht liegt nahe, dass der sonntägliche Stromausfall in der Innenstadt im Strafjustizzentrum an der Nymphenburger Straße, das in den Siebziger gebaut wurde, besonders nachhaltig gewirkt hat. Ein Indiz: Die Uhren sind um 16.10 Uhr stehen geblieben, um diese Zeit fiel in der Maxvorstadt der Strom aus.
Auch Fluchtwege waren nicht mehr beleuchtet
Stadtwerke-Sprecher Michael Solic: "Es gab um 15.38 Uhr einen Kurzschluss im Umspannwerk in der Seidlstraße." Der habe dazu geführt, dass erst einmal 12.000 Haushalte keinen Strom mehr hatten. Nach acht Minuten sank die Zahl der betroffenen Haushalte rund um die Maxvorstadt auf 7.000. Kurz nach 19 Uhr seien alle Haushalte wieder versorgt gewesen. Nur das Strafjustizzentrum macht am Montag noch Probleme. Das können Folgen des Stromausfalls gewesen sein, sagen die Experten bei den Stadtwerken.
Gegen halb zwölf räumen die Justiz-Wachtmeister gestern das gesamte Gebäude. Das Sicherheitsrisiko ist zu groß, da auch viele Fluchtwege nicht mehr beleuchtet werden.
Doch inzwischen scheint der Schaden weitgehend behoben. Zwar sollte man Aufzüge noch meiden und auch die Tiefgarage macht noch Probleme, ansonsten ist das Justizgebäude aber wieder betriebsbereit.