Stromausfall in München: Polizei findet Brandbeschleuniger

München - Der Stromausfall in München vom vergangenen Wochenende hält die Polizei weiter in Atem. Die Staatsschutz-Beamten haben eine Ermittlungsgruppe gegründet, um die Hintergründe aufzuklären.
Mittlerweile geht die Polizei von Brandstiftung aus, da sich Hinweise auf die Verwendung von Brandbeschleunigern ergeben haben. Zehn Beamte ermitteln nun in der "EG Volt" in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Zentralstelle für Extremismus und Terrorismus (ZET) bei der Generalstaatsanwaltschaft München.
Mutmaßlicher Brandanschlag: Polizei wertet Bekennerschreiben aus
Das am Wochenende im Internet veröffentlichte Bekennerschreiben, das auf einen linksextremistischen Hintergrund schließen lässt, wird derzeit noch geprüft. "Aber da kann man noch gar nicht sagen, ob das totaler Humbug ist oder die heiße Spur, da ist alles noch offen. Die Ermittlungen werden in allen Richtungen geführt", heißt es hierzu aus dem Präsidium.
Auch Anwohnerbefragungen wurden durchgeführt, zudem haben die Ermittler Plakate mit Zeugenaufruf im Umfeld der Grafinger Straße aufgehängt. Über das Wochenende gingen laut einem Sprecher mehrere Hinweise ein.
SWM verschärfen Sicherheitskonzept
Die Stadtwerke München (SWM) haben unterdessen Konsequenzen aus der Lagebeurteilung der Polizei gezogen. Man habe im technischen Sicherheitsmanagement ein entsprechend abgestuftes Konzept mit Maßnahmen zum Schutz von gefährdeten Anlagen erstellt. Sie könne sich nicht entsinnen, dass der Stufenplan im technischen Sicherheitsmanagement jemals auf diesem hohen Schutz-Level zum Einsatz gekommen sei, sagte eine Sprecherin.
Bei dem Brand waren 50 Stromkabel der Mittelspannung vollkommen zerstört worden. In der Folge fielen etwa 150 Trafostationen aus. Rund 20.000 Haushalte in den Stadtteilen Haidhausen, Ramersdorf und Berg am Laim waren zeitweise ohne Strom, teilweise gar bis zum frühen Samstagnachmittag.