Stromausfall: Das war der Grund für den Blackout

München - Ein Kurzschluss in einer Überlandleitung war der Auslöser für den massiven Stromausfall am 15. November. Halb München blieb morgens dunkel, 450.000 Haushalte hatten keinen Strom. Und dann explodierte auch noch ein Trafo in einem Umspannwerk.
Die große Frage: Warum kam es zu dem Kurzschluss? „Die Ursache kennen wir noch nicht“, so am Donnerstag Stadtwerke-Geschäftsführer Stephan Schwarz. „Bis zum Kern sind wir noch nicht vorgedrungen, aber wir sind der Ursache auf der Spur.“
Hochspannungs-Spezialist Professor Armin Schnettler aus Aachen sucht für die Stadtwerke München (SWM) den Fehler. Er spricht von einer „Kettenreaktion in Bruchteilen von Sekunden“ und von einen „extrem seltenen Fehler“. Auslöser sei zweifelsfrei ein Erd- oder Kurzschluss an der Freilandleitung von München nach Moosburg gewesen. Daraufhin hätte ein Schalter im Hauptumspannwerk den Strom Föhring abschalten sollen – hat er aber nicht. Die Störung konnte sich ins Stromnetz des Münchner Südens ausbreiten.
Warum der an sich intakte Schalter nicht reagiert hat, wird jetzt intensiv untersucht: „Der Ursache gehen wir nach um zu verstehen, wie es passiert ist – das ist eine Herausforderung!“ Schnettler geht davon aus, dass sich ein ähnlicher Fehler nicht wiederholt.
SWM-Geschäftsführer Schwarz spricht von einer Schadenssumme von derzeit rund einer Million Euro. Wie viel noch dazu kommt, ob und wenn ja welche Bauteile und Leitungen ausgewechselt werden müssen, ist noch völlig offen. Professor Schnettler jedenfalls sagt: „Es hat eine Vielzahl von Schäden im Netz gegeben“ – meist an Anschlüssen, Muffen und ähnliche Bauteilen.