Stromausfall: Bald schon mehrere Tage lang?

Nach dem "Blackout": Fachleute rätseln über die Ursache. Ein mehrtägiger Stromausfall könnte laut Katastrophenschutz jederzeit auch in Deutschland auftreten.
dapd/dpa |
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München war dunkel: Stromausfall am Donnerstagfrüh.
Johann Hoffmann München war dunkel: Stromausfall am Donnerstagfrüh.

Nach dem "Blackout": Fachleute rätseln über die Ursache. Ein mehrtägiger Stromausfall könnte laut Katastrophenschutz jederzeit auch in Deutschland auftreten.

München - Der „Blackout“ am Donnerstagmorgen in München habe gezeigt, wie schnell es dazu kommen könne, sagte der Präsident des Bonner Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BKK), Christoph Unger, der Nachrichtenagentur dapd. Zwar sei der Strom in München schnell wieder da gewesen. Der Fall habe aber gezeigt, wie verletzlich auch eine hoch technisierte Gesellschaft sei.

Fest stehe, dass die meisten Deutschen nicht ausreichend auf den Blackout vorbereitet seien, obwohl ein solcher Totalausfall wahrscheinlicher werde. „Es kann alles passieren“, sagte Unger. Zum Beispiel könne ein technischer Fehler die Netze lahmlegen. Zudem mache der Klimawandel extreme Wetterereignisse und damit Stromausfälle immer wahrscheinlicher.

Die Bevölkerung sollte sich auf einen möglichen Totalausfall vorbereiten, um im Ernstfall nicht in Schwierigkeiten zu kommen. „Eine Taschenlampe mit Batterien und ein batteriebetriebenes Radio sollte man haben“, sagte Unger. Vor allem das netzunabhängige Informationsmittel sei unabdingbar. Selbst ein Handy funktioniere nicht ohne Sendemasten. Zur Vorsorge solle man auch Nahrung bereithalten, die nicht erwärmt werden müsse, und ausreichend Wasser vorrätig haben.

Denkbar sei auch ein längerfristiger Stromausfall über eine Woche. Unger erinnerte daran, dass im Münsterland 2005 eine Viertelmillion Menschen eine Woche lang ohne Strom waren. Damals brachen nach heftigen Schneefällen zahlreiche Strommasten unter der Last vereister Leitungen zusammen. Das Technische Hilfswerk (THW) musste ein Drittel aller verfügbaren Stromaggregate anliefern, um allein die Notversorgung aufrecht zu erhalten.

Derweil rätseln die Fachleute auch einem Tag nach dem großen Stromausfall über die Ursache für den Blackout. „Wir betreiben noch Ursachenforschung“ sagte ein Sprecher der Stadtwerke. „Man kann bislang nur spekulieren.“ Der schwerste Stromausfall seit zwei Jahrzehnten hatte am Donnerstagmorgen weite Teile Münchens in Dunkelheit getaucht. Rund 450 000 Menschen waren nach Angaben der Stadtwerke betroffen. Züge blieben stehen, im Berufsverkehr kam es zu chaotischen Zuständen, weil Ampeln ausfielen. Auch das Handynetz war teilweise betroffen.

Am Donnerstag hatten die Stadtwerke technisches Versagen in einem Leitungssystem nördlich von München als Ursache vermutet. Der Defekt habe sich dort an einer Anschlussstelle zum Netz von Eon Bayern ereignet. Eon wies Vermutungen, der Schaden könne im Eon-Netz entstanden sein, entschieden zurück.

 

 

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