Strom, Wasser, Erdgas: So viel wird verbraucht

Ohne Strom, Wasser oder Gas läuft auf dem Oktoberfest überhaupt nichts – die Stadtwerke haben nachgerechnet, wie viel verbraucht wird.
von  Abendzeitung
Das Traum-Finale auf der Wiesn
Das Traum-Finale auf der Wiesn © dpa

Ohne Strom, Wasser oder Gas läuft auf dem Oktoberfest überhaupt nichts – die Stadtwerke haben nachgerechnet, wie viel verbraucht wird.

MÜNCHEN Knusprige Hendl, wilde Fahrgeschäfte, bunte Lichter – um die Wiesn am Laufen zu halten, ist jede Menge Energie nötig. Ein längerer Stromausfall? Das dürfte der kollektive Albtraum von Wirten und Schaustellern sein. Wie viel Strom, Wasser und Erdgas verschlingt das größte Volksfest der Welt eigentlich? Die Stadtwerke haben’s ausgerechnet. Ein Überblick:

STROM: Auf der Theresienwiese fließt der Saft durch 43Kilometer Kabel. Der bunte Wiesn-Trubel verbraucht rund 2,7 Millionen Kilowattstunden. Damit könnten etwa 1100 Haushalte ein ganzes Jahr lang versorgt werden. Die benötigte Spitzenleistung für die gesamte Theresienwiese ist vergleichbar mit der einer Kleinstadt, die rund 21000 Einwohner hat – also etwas kleiner als Starnberg ist.

WASSER: Ob für die Wildwasserbahn, die Toiletten oder für sauber gespülte Krüge – ohne Wasser geht’s auf dem Oktoberfest nicht. Rund 100 Millionen Liter werden verbraucht. Zum Vergleich: Der tägliche Bedarf der gesamten Stadt liegt bei 320 Millionen Litern. Zu Füßen der Bavaria ist das Wasserversorgungsnetz der Stadtwerke rund zehn Kilometer lang. Dazu kommen noch sieben Kilometer fest verlegter Anschlussleitungen.

GAS: 55 gastronomische Betriebe gibt’s auf der Wiesn – dort wird gebraten und gekocht, was das Zeug hält. Dafür und für die Warmwasserbereitung werden insgesamt 200000 Kubikmeter Erdgas benötigt. Wie viel ist das? Zur Einordnung: Damit könnten 85 Einfamilienhäuser ein ganzes Jahr lang ihren Bedarf an Heizung und Warmwasser decken. Die Infrastruktur vor Ort: Ein eigenes Leitungsnetz mit einer Länge von vier Kilometern ist auf der Theresienwiese verlegt worden. Auch die Gartenheizungen der Festzelte werden darüber mit Energie beliefert.

Klingt so, als sei die Wiesn ein gutes Geschäft für die Stadtwerke. Doch die äußern sich eher zurückhaltend: „Im Vergleich zu dem, was wir über’s Jahr gesehen liefern, ist das nur ein kleiner Teil.“

Was heute unvorstellbar ist: Früher funktionierte das Oktoberfest ganz ohne Strom. Die Entwicklung des ersten elektrischen Generators lag im Jahr 1810, bei der Premiere der Wiesn, noch in weiter Ferne. Erst um 1866 fand Werner von Siemens das dynamoelektrische Prinzip und nutzte es bei der Entwicklung des ersten elektrischen Generators.

Julia Lenders

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