Streit unter Nachbarn: Anwalt soll Auto zerkratzt haben

In Moosach ist ein Streit zwischen Nachbarn eskaliert. Ein Jurist sitzt deswegen jetzt auf der Anklagebank.
John Schneider |
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Jurist auf der Anklagebank: Weil der Streit um eine Eigentums-Wohnung eskalierte. (Archivbild)
dpa Jurist auf der Anklagebank: Weil der Streit um eine Eigentums-Wohnung eskalierte. (Archivbild)

München Klagen und Gegenklagen, Strafanzeigen, gestohlene Briefe, Videokameras und ein zerkratztes Auto – in Moosach ist eine Auseinandersetzung zwischen Nachbarn immer weiter eskaliert. Am Mittwoch traf man sich nun am Amtsgericht wieder. Die Anklage lautete auf Sachbeschädigung.

Angeklagt ist ein 60-jähriger Rechtsanwalt. Hans T. (Namen geändert) soll am 10. November 2014 im Lack eines vor der Haustür geparkten Auto tiefe Kratzspuren hinterlassen haben. Schaden: 2000 Euro.

Hintergrund der Sachbeschädigung ist der Streit über den Zustand einer Moosacher Eigentumswohnung. Die Käufer, ein junges Ehepaar, monieren Baumängel und halten bis heute einen Teil des Kaufpreises zurück. Sehr zum Unwillen des Verkäufers, Nachbarn und Rechtsanwalts Hans T.

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Der reagierte seinerseits mit einer Klage und soll nach Ansicht des Paares wichtige Gerichtspost aus ihrem Briefkasten gestohlen haben, um einen Vollstreckungsbescheid in der Sache zu erwirken.

Um einen Video-Beweis für den Post-Diebstahl zu bekommen, legte sich das Paar im Auto eines Arbeitskollegen auf die Lauer, damit der Post-Dieb keinen Verdacht schöpft. Hans T. habe die beiden tatsächlich erst gesehen, als sie aus dem Auto stiegen, sagten die beiden aus. Das Paar alarmierte die Polizei, hielt den Nachbarn fest.

In der Nacht habe Hans T. dann, so der Vorwurf, dieses Auto zerkratzt. Auch diese Tat soll per Video dokumentiert worden sein. Das bestätigte ein Ermittler der PI Moosach. Hans T. wehrt sich aber gegen die Verwendung der Videos als Beweismittel. Laut Europäischem Gerichtshof sei das illegal. Richterin Sonja Birkhofer-Hoffmann ist da anderer Meinung – und riet dem Angeklagten zum Einlenken.

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Doch Hans T. ließ sich nicht umstimmen: „Ich war das nicht, und auf den Videos ist auch nichts zu sehen.“

So wird es am 16. Dezember zur Fortsetzung des Nachbar-Streits vor dem Amtsgericht kommen.

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