Streit um Umweltkonzept stört Olympiabewerbung
München - Besonders verbissen
stritten Befürworter und Gegner auch um Umweltaspekte.
Vielen Naturschützern geht es ums Grundsätzliche: „Die Zeit ist
vorbei für High-Tech-Gladiatorenspiele angesichts des Klimawandels“,
sagte etwa Wolfgang Zängl von der Gesellschaft für ökologische
Forschung.
Der Bund Naturschutzring (DNR), dem 96 im Natur- und Umweltschutz
tätige Verbände in Deutschland angehören, stieg aus der
Bewerbungsgesellschaft aus: Wettbewerbe in Garmisch-Partenkirchen
mit seinen engen Gebirgstälern und ökologisch bedeutsamen Flächen
seien „nicht verantwortbar“, sagte Vizepräsident Hartmut Vogtmann.
Schlimm seien vor allem die Eingriffe in die Natur zum Ausbau der
Skipisten. München 2018 stehe für Natur- und Landschaftszerstörung
im Oberland.
Dabei wirbt die bayerische Bewerbung gerade mit der Vision von
besonders „umweltverträglichen“ und „nachhaltigen“ Spielen. Die
Organisatoren versprechen den geringstmöglichen Flächenverbrauch,
den Einsatz erneuerbarer Energien und den schonenden Umgang mit der
Natur. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft, Michael
Vesper, sprach vom ehrgeizigsten Umweltkonzept, das es in den
letzten Jahrzehnten bei Olympia-Bewerbungen gegeben habe.
Unter anderem sollen durch die Winterspiele keine bedeutenden
Biotope berührt und kaum Waldfläche in Anspruch genommen werden.
Wasser könne man aus der Loisach zuführen, sodass keine Leitungen
oder Speicherseen für die Schneekanonen nötig seien. Außerdem
stünden die meisten Sportanlagen bereits zur Verfügung, temporär
genutzte Anlagen würden nach den Spielen rückgebaut.
Nicht jeder Umweltverband schmetterte das Konzept gleich ab. Der
Deutsche Alpenverein meinte etwa, mit den Spielen und den
begleitenden Naturprojekten könnten sogar Maßstäbe gesetzt werden.