Streit um Tierklinik am Englischen Garten in München: Lösung gefunden

München - Doch kein Totalabriss der historischen Jugendstil-Bauten der Tierklinik am Englischen Garten: Wie das Wissenschaftsministerium mitteilt, hat man im Streit um die Neubaupläne eine einvernehmliche Lösung gefunden und eine Vergleichsvereinbarung unterzeichnet. Das Gesamtkonzept für den geplanten Physik-Campus der LMU wird noch einmal überarbeitet – und sowohl das zentrale Gebäude in der Königinstraße als auch das Haus direkt am Eingang zum Englischen Garten sollen erhalten bleiben. Die übrigen Gebäudeteile sollen in Anlehnung an das historische Erscheinungsbild neu aufgebaut werden.

Denkmalschutz ursprünglich nicht berücksichtigt
Die ursprünglichen Pläne sahen vor, die gelben Jugendstil-Bauten am Englischen Garten abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. An dem Projekt hatte sich ein jahrelanger Streit entzündet, Anwohner hatten schließlich dagegen geklagt. Im Sommer 2023 setzte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof den Bebauungsplan tatsächlich außer Kraft. Der Grund: Der Denkmalschutz sei nicht ausreichend berücksichtigt worden.
"Akt der Versöhnung"
Dass Freistaat und Kläger nun innerhalb eines Jahres seit dieser Entscheidung zu einer einvernehmlichen Lösung gefunden haben, bezeichnet Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) als "Akt der Versöhnung". Ziel sei nun, Stadtbild und Spitzenforschung in Einklang zu bringen. "Dieser Kompromiss vereint Geschichte und Zukunft im Herzen Münchens", sagt Blume. "Das neue Konzept bringt ein Mehr an Erhalt - und trotzdem alle Möglichkeiten für modernste Physik an einem Traditionsstandort der LMU."