Streit um Tierklinik am Englischen Garten in München: Lösung gefunden

Einigung im Streit um die Tierklinik-Bauten am Englischen Garten: Zwei der historischen Häuser können nun doch erhalten werden
von  Anna-Maria Salmen
Zumindest ein Teil des gelben Jugendstil-Ensembles am Englischen Garten soll nun erhalten werden. Die restlichen Gebäude sollen in Anlehnung an das historische Erscheinungsbild wieder aufgebaut werden.
Zumindest ein Teil des gelben Jugendstil-Ensembles am Englischen Garten soll nun erhalten werden. Die restlichen Gebäude sollen in Anlehnung an das historische Erscheinungsbild wieder aufgebaut werden. © Daniel von Loeper

München - Doch kein Totalabriss der historischen Jugendstil-Bauten der Tierklinik am Englischen Garten: Wie das Wissenschaftsministerium mitteilt, hat man im Streit um die Neubaupläne eine einvernehmliche Lösung gefunden und eine Vergleichsvereinbarung unterzeichnet. Das Gesamtkonzept für den geplanten Physik-Campus der LMU wird noch einmal überarbeitet – und sowohl das zentrale Gebäude in der Königinstraße als auch das Haus direkt am Eingang zum Englischen Garten sollen erhalten bleiben. Die übrigen Gebäudeteile sollen in Anlehnung an das historische Erscheinungsbild neu aufgebaut werden.

Zufrieden (v. l.): Bernd Huber, Präsident der LMU, mit Wissenschaftsminister Markus Blume und Rechtsanwalt Benno Ziegler im Dekanatssaal bei der Vertragsunterzeichnung.
Zufrieden (v. l.): Bernd Huber, Präsident der LMU, mit Wissenschaftsminister Markus Blume und Rechtsanwalt Benno Ziegler im Dekanatssaal bei der Vertragsunterzeichnung. © Daniel von Loeper

Denkmalschutz ursprünglich nicht berücksichtigt

Die ursprünglichen Pläne sahen vor, die gelben Jugendstil-Bauten am Englischen Garten abzureißen und durch Neubauten zu ersetzen. An dem Projekt hatte sich ein jahrelanger Streit entzündet, Anwohner hatten schließlich dagegen geklagt. Im Sommer 2023 setzte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof den Bebauungsplan tatsächlich außer Kraft. Der Grund: Der Denkmalschutz sei nicht ausreichend berücksichtigt worden.

"Akt der Versöhnung"

Dass Freistaat und Kläger nun innerhalb eines Jahres seit dieser Entscheidung zu einer einvernehmlichen Lösung gefunden haben, bezeichnet Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) als "Akt der Versöhnung". Ziel sei nun, Stadtbild und Spitzenforschung in Einklang zu bringen. "Dieser Kompromiss vereint Geschichte und Zukunft im Herzen Münchens", sagt Blume. "Das neue Konzept bringt ein Mehr an Erhalt - und trotzdem alle Möglichkeiten für modernste Physik an einem Traditionsstandort der LMU."

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