Streit um Semesterticket - jetzt sprechen MVG und Deutsche Bahn

Im Streit um die Erhöhung der Preise für das Semsterticket haben sich jetzt zwei Verkehrsunternehmen zu Wort gemeldet. In einer gemeinsamen Mitteilung machen MVG und DB ihre Sicht der Dinge klar und schieben den schwarzen Peter zurück.
von  az
Heute will der MVV erstmals konkrete Zahlen vorlegen. Dass das Ticket teurer wird, scheint klar. Die Frage ist nur um wie viel.
Heute will der MVV erstmals konkrete Zahlen vorlegen. Dass das Ticket teurer wird, scheint klar. Die Frage ist nur um wie viel. © az

München - Letzte Woche meldete sich die Seite der Studienvertreter zu Wort und äußerte in einem offenen Brief an die Politik ihre Bedenken. Jetzt liegt eine gemeinsame Meldung der Gegenseite vor, Deutsche Bahn (für die S-Bahn München) und MVG legen darin ihre Sicht der Dinge dar:

Demnach sei es selbstverständlich, dass die Studenten das Ticket in der bisherigen Form gerne weiter fortführen wollen - denn sie zahlen laut den Unternehmen weniger pro Fahrt als andere Fahrgäste. Dass das Ticket fortgeführt werden soll, steht für die Verkehrsdienstleister außer Frage, aber  es muss "für die Fortführung ein fairer Ausgleich zwischen Studierenden, übrigen Fahrgästen und Steuerzahler gefunden werden".

 

Gegenseite wurde "in angemessenem Umfang" in Studie einbezogen

 

Denn wenn eine Partei weniger zahlt, zahlt eine andere - in diesem Fall "normale" Fahrgäste und/oder der Steuerzahler - mehr, und die beteiligten Verkehrsunternehmen stehen in der Verantwortung für alle ihre Fahrgäste.

Zum Vorwurf, das Studentenwerk oder andere Vertreter der Hochschulen seien nie informiert worden, was in den Studien zum Mobilitätsverhalten der Studenten heraus gekommen ist, nehmen MVG und DB ebenfalls Stellung: "Die Studierendenvertreter und das Studentenwerk wurden in angemessenem Umfang, z. B. durch Präsentation des Vorgehens der Studie durch das Marktforschungsinstitut und monatliche Abstimmungsgespräche, mit in die Studie einbezogen".

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Somit bleibt die Lage einigermaßen verfahren, jedoch sagen beide Unternehmen am Ende ihrer Erklärung das, was auch das Studentenwerk schon forderte: sich mit der Studie auseinanderzusetzen und "ein möglichst attraktives, aber auch fair finanziertes Angebot für die Studenten abzuleiten."

Man darf annehmen, dass beide Seiten unter einem "attraktiven Angebot" unterschiedliche Dinge verstehen.

 

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