Streit um Kunden: Kellner sticht Kellner nieder

Entlassen, betrunken, gewalttätig: Ein italienischer Aushilfskellner hat am Dienstag in Unterhaching einen ehemaligen Kollegen in einer Pizzeria niedergestochen - der Grund: Er war entlassen worden, der andere nicht.
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UNTERHACHING - Entlassen, betrunken, gewalttätig: Ein italienischer Aushilfskellner hat am Dienstag in Unterhaching einen ehemaligen Kollegen in einer Pizzeria niedergestochen - der Grund: Er war entlassen worden, der andere nicht.

Sie waren sich spinnefeind und das endete dramatisch: Ein 44-jähriger italienischer Kellner arbeitete seit längerem in einer Pizzeria in Unterhaching mit seinem 43-jährigen Kollegen. Die Stimmung war mies: Beide arbeiteten auf Provision - sobald ein Gast das Lokal betrat, buhlten sie um ihn und versuchten, ihn an einen ihrer Tische zu bringen. Das führte laut Polizei zu einer "latenten Feindseligkeit" unter den camerieri.

Nach ihrem letzten Streit um eine Tischbedienung wurde der 44-jährige Aushilfskellner am vergangenen Sonntag entlassen. Am Dienstag wollte der Aushilfskellner noch einmal bei seinem ehemaligen Arbeitgeber vorsprechen. Als er die Gaststätte gegen 17.45 Uhr über den Kücheneingang betrat, sah er, dass sein Konkurrent dort noch immer als Kellner beschäftigt war. Derwar gerade dabei, Essensteller aufzunehmen und in die Gaststube zu tragen.

Was nicht half: Der 44-Jährige war jetzt nicht nur richtig sauer, sondern auch betrunken - er flippte aus: Der Italiener hatte gedacht, dass auch der 43-Jährige entlassen worden war. In seinem Zorn griff er zu einem 45 Zentimeter langen Messer und ging auf den anderen los.

Der Wirt lockte den Messerstecher zurück zum Tatort

Bei der Attacke richtete er das Messer auf den Kopf seines Kontrahenten, traf aber nur dessen Schulter. Als er noch einmal zustechen wollte, riss der daneben stehende Koch (30) den Angreifer von dem verletzten Mann weg. Dabei wurde er selbst oberflächlich am Oberarm verletzt. Der verletzte Kellner flüchtete in ein Obergeschoss und der Messertecher verschwand. Er ging in ein Krankenhaus und ließ seine Schnittverletzung ambulant versorgen.

In der Zwischenzeit wollte der Gastwirt vermitteln. Er rief den durchgedrehten Kellner an und konnte ihn davon überzeugen, in die Küche zurückzukehren. Dort nahmen ihn Beamte aus Unterhaching fest. Bei der Vernehmung in der Mordkommission München räumte der Arbeitslose die Attacke ein. Er habe den anderen aber nicht töten wollen. Der Ermittlungsrichter erließ auf Antrag der Staatsanwaltschaft München I Haftbefehl wegen versuchten Totschlags.

tg

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