Streit um Heizstrahler: Sie bleiben verboten
München - Wer draußen Bier trinken will, ohne zu frieren, muss auf den Sommer warten. Denn Heizstrahler bleiben aus. So beschloss es der Stadtrat gestern mehrheitlich.
Die Heistrahler-Regelung ist ausgelaufen
Eigentlich hatte der Stadtrat bereits vor einem Jahr Heizstrahler auf Freischrankflächen verboten. Doch dann sollten die Gäste wegen Corona lieber draußen sitzen und die Heizstrahler waren ausnahmsweise erlaubt - sofern die Wirte Ökostrom beziehen. Diese Regelung lief Anfang April aus.
Einige Wirte hofften auf einen Meinungswandel
Abgeschraubt hatten einige Wirte ihre Strahler aber noch nicht. Sie hofften, dass sich der Stadtrat doch noch anders entscheidet. In einem langen Brief ans Rathaus hatte unter anderem der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband erklärt, dass die Heizstrahler ohnehin nur drei Prozent des Stromverbrauchs ausmachen.
Diskussionen um Ökostrom
Auch CSU-Chef Manuel Pretzl betonte: Viele Wirte hätten extra zum teureren Ökostrom-Tarif gewechselt - umsonst. Münchner Ökostrom sei "bloß ein Etikettenschwindel", führte Tobias Ruff (ÖDP) aus. Zwar investieren die Stadtwerke Millionen in Windanlagen und Solarflächen - allerdings stehen die meist weit weg. Und so bleibe die Stadt von fossiler Energie abhängig.
So positionieren sich die Parteien
Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner (CSU) schilderte, dass die Münchner Gastronomie bloß 70 Prozent des Umsatzes im Vergleich zu vor Corona mache. "Jeder Cent ist notwendig." Auch die FDP setzte sich für Heizstrahler ein.
Doch Grüne und SPD ließen sich nicht umstimmen. Geteilte Meinungen dürfte es aber gegeben haben: OB Dieter Reiter (SPD) verließ bei diesem Tagesordnungspunkt den Saal.
