Streit um die "Oly"-Zukunft flammt neu auf
Während Park-Chef Wilfrid Spronk den bisherigen Weg verteidigt, mehren sich die Stimmen, die ein Gesamtkonzept für den Olympiapark fordern. Das Münchner Forum nennt die Dokumente des Verfalls „erschütternd“.
MÜNCHEN Die Frage, wie die Zukunft von Olympiapark und Olympiastadion gesichert werden kann, ist umstrittener denn je. Während Park-Chef Wilfrid Spronk den bisherigen Weg verteidigt, mehren sich die Stimmen, die ein Gesamtkonzept für den Olympiapark fordern. Auslöser war ein Bericht der AZ, in dem bröckelnder Beton im Stadion und verwahrloste Stellen rund um die Arena dokumentiert wurden.
Spronk sagte, es könne keine Rede davon sein, dass das Stadion zur Ruine werde: „Das ,Oly’ lebt!“ Fotos, die etwas andere zeigen, würden einen „völlig falschen Eindruck“ vermitteln, so Spronk. Es handle sich entweder um Baustellen oder um vereinzelte Mängel, deren Beseitigung längst in Arbeit sei.
Demgegenüber sagte Wolfgang Czisch vom Münchner Forum, die Dokumente des Verfalls seien „erschütternd“. Es sei schwer nachvollziehbar, warum der Oly-Aufsichtsrat dem „Verschlampen“ des Parks nicht stärker gegensteuere. Czisch bekräftigte die Forderung nach einem neuen Gesamtkonzept für den Park, damit er nicht noch weiter „seine Einheit als großes Monument“ verliert.
Grünen-Stadtrat und Olympiapark-Aufsichtsrat Boris Schwartz sagte, es gebe „einige Kassenhäuschen, die nicht so aussehen, wie sie sollten“, dies sei aber nicht die Regel. Wo es Probleme mit dem Zustand von Stadion und Park gebe, müssten diese benannt und abgestellt werden. „Man darf aber auch nicht so tun, als wäre der Park völlig verkommen“, so Schwartz. In den nächsten Monaten müsse sich der Stadtrat mit dem Olympiapark beschäftigen.
Der CSU-Stadtrat und stellvertretende Olympiapark-Aufsichtsrat Walter Zöller erklärte, es sei völlig klar, dass „das große Denkmal gepflegt und unterhalten werden müsse“. Nun räche es sich, dass die Stadt die Olympia-Rücklage von 1972 in dreistelliger Millionenhöhe nicht nur zur Bausanierung, sondern auch zur Deckung des Defizits des Parks verwendet und aufgebraucht habe.
Park-Chef Spronk verweist auf viele Highlights, die heuer noch im Stadion stattfinden würden. Ein Blick in den Kalender zeigt tatsächlich fünf Termine: Eine Katzen-Show im Ehrengastbereich, die Konzerte von Bon Jovi und Celine Dion, einen Firmenlauf und den Bezirkskongress der Zeugen Jehovas.gr.
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