Streit um die neuen Münchner Markthallen

Kämmerer will, dass die Händler mitbezahlen. Kosten zwischen 100 und 200 Millionen Euro
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Die Großmarkthallen in München.
Martha Schlüter Die Großmarkthallen in München.

MÜNCHEN - Kämmerer will, dass die Händler mitbezahlen. Kosten zwischen 100 und 200 Millionen Euro

Seit Jahren sieht man, dass die Großmarkthalle marode ist. Im vorigen Jahr ergab ein Gutachten, dass spätestens im Jahre 2014 der Kernbereich (Hallen 1-6) grundlegend saniert werden –oder sie müssen aus statischen Gründen geschlossen werden. Deshalb gab der Stadtrat einen Businessplan in Auftrag, wie es weitergehen soll. Der ist längst fertig, aber er wurde schon zweimal von der Tagesordnung des Stadtrats gestrichen: Weil sich die beteiligten Referate nicht einig sind.

Wer soll das bezahlen? Das ist die Kernfrage des Kämmerers Ernst Wolowicz (SPD). Bevor mit der Planung begonnen werde, müsse zuerst die Finanzierung geklärt werde. Das sagt auch das Konzeptgutachten der Wirtschaftsprüfer Deloitte & Touche. „Die Investitionskosten liegen irgendwo zwischen 100 und 200 Millionen Euro“, so der Kämmerer. Mit solchen Spekulationen könne die Stadt nicht planen.

Der Kämmerer ist verärgert, weil in der Stadtratsvorlage des federführenden Kommunalreferats steht: „Die notwendigen Finanzmittel für eine Sanierung werden durch die Stadt München erbracht“. Damit müssten die Münchner die Millionen allein aufbringen. Der Kämmerer drängt in einem internen Protestbrief darauf, dass „Sanierung und Neukonzeption der Großmarkthalle primär und ganz überwiegend von den Nutznießern der Maßnahme, nicht aber vom Steuerzahler getragen werden müssen“.

Schließlich es sei keine städtische Aufgabe, allein einen Großmarkt zu subventionieren, der ganz Bayern und Teile Österreichs versorge. Und dass in einer Zeit der Finanzkrise der Stadt. Im übrigen seien die Mieten und Gebühren am Markt zu niedrig. Das haben auch die Gutachter festgestellt. Die Kämmerei will: Die Händler sollten vorher eine „verbindliche Zusicherung abgeben, wie sie sich an der Finanzierung beteiligen. Dafür sollten sie „in jeder Phase des Projekts“ eingebunden werden.

„Das muss jetzt zügig entscheiden werden“, drängt CSU-Stadtrat Hans Podiuk.

Einen detaillierten Neubau- und Sanierungsplan gibt es noch nicht. Doch im Konzept von Deloitte & Touche gibt es eine Variante, die im Rathaus Anklang findet: Auf dem Gelände des Viehhofs an der Schäftlarnstraße eine neue Großmarkthalle mit einem Lebensmittel-Frische-Zentrum und Gärtnerhallen zu bauen. Der Viehhof solle auf einen Teil des heutigen Großmarkts umziehen. Nicht mehr gebrauchte Areale sollten verkauft werden.

Willi Bock

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