Streiks in Bayerns Kitas hat begonnen
MÜNCHEN - Geschlossene Türen vor rund 400 Kindergärten und krippen in München. Die Erzieherinnen haben mit ihrem Ausstand begonnen. Und auch am Dienstag kommt es zu Arbeitsniederlegungen.
Die kommunalen Kindergärten in den Ballungsräumen München und Nürnberg werden seit Montagmorgen bestreikt. Betroffen seien rund 650 Kinderbetreuungseinrichtungen, wie die Gewerkschaft ver.di mitteilte. Allein in München sollen nach Gewerkschaftsangaben rund 400 kommunale Einrichtungen geschlossen bleiben, in Nürnberg wird mit etwa 120 Häusern gerechnet, die vom Streik betroffen sind. Gestreikt werde auch in Fürth und Erlangen, hieß es. Scharfe Kritik kam von den Arbeitgebern, die darauf verwiesen, dass es noch geltende Tarifverträge gebe und damit eigentlich Friedenspflicht herrsche.
Auch für Dienstag hat die Gewerkschaft Streiks in bayerischen Kinderbetreuungseinrichtungen angekündigt. So wird erwartet, dass in München erneut rund 400 Kindergärten und Krippen geschlossen bleiben. Zudem würden die Streiks auf Einrichtungen der Jugendhilfe und des allgemeinen Sozialdienstes ausgeweitet, sagte ein ver.di-Sprecher. Darüber hinaus sollen am Dienstag auch Kindergärten in Regensburg und Unterfranken geschlossen bleiben. In Nürnberg sind nach Gewerkschaftsangaben dagegen keine weiteren Streiks in Kindergärten geplant, stattdessen werden dort Jugend- und Freizeiteinrichtungen sowie Teile des allgemeinen Sozialdienstes bestreikt.
Ver.di will mit den Arbeitsniederlegungen einen tarifvertraglich geregelten Gesundheitsschutz der bei Kommunen angestellten Erzieher und Sozialarbeiter durchsetzen. Die Dienstleistungsgewerkschaft hatte die Verhandlungen mit den Arbeitgebern für gescheitert erklärt.
Der Verhandlungsführer der kommunalen Arbeitgeber, Thomas Böhle, kritisierte im Bayerischen Rundfunk (Bayern2) die Streiks und nannte sie „unverständlich“, da es noch geltende Tarifverträge gebe. „Streiks sind hier nicht hilfreich.“ Böhle sagte, dass bis zum offiziellen Scheitern der Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften am 30. April in Sachen Gesundheitsschutz „überhaupt nichts“ besprochen worden sei. (dpa)
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