Streik im öffentlichen Dienst: Tausende legen Arbeit nieder

Deutlich mehr Menschen als erwartet haben in der Innenstadt für höhere Löhne im öffentlichen Dienst demonstriert.
von  AZ
Bilder vom Dienstag: Beschäftigte des öffentlichen Dienstes streiken in München.
Bilder vom Dienstag: Beschäftigte des öffentlichen Dienstes streiken in München. © Daniel von Loeper

München - Mehr als 2.500 Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Länder haben am Dienstag in Bayern die Arbeit niedergelegt. Etwa 1.500 waren es in München. Betroffen waren etwa das Deutsche Museum, die beiden Universitäten und Kliniken. Im Klinikum Großhadern (KUM) konnten 20 und im Klinikum rechts der Isar 28 Operationssäle nicht in Betrieb genommen werden – weil die Streikbeteiligung so hoch war. Not-Operationen wurden trotzdem durchgeführt.

Tarifbeschäftigte wollen sechs Prozent mehr

Verdi war mit dem Warnstreik auf jeden Fall schon einmal sehr zufrieden. "Mit dieser starken Beteiligung können wir den Druck auf die Arbeitgeber unmittelbar vor der vorerst letzten vereinbarten Verhandlungsrunde ab Donnerstag in Potsdam deutlich erhöhen", erklärte der Vize-Chef von Verdi Bayern, Norbert Flach. Demonstrationszüge und Kundgebungen gab es auch in Augsburg, Erlangen, Regensburg, Bayreuth, Rosenheim und Würzburg.

"Gute öffentliche Dienstleistungen brauchen motivierte und qualifizierte Leute. Das gibt es nicht zum Nulltarif", begründete Norbert Flach die Forderung nach sechs Prozent mehr Lohn. Betroffen von den Arbeitsniederlegungen waren auch Studentenwerke, Autobahn- und Straßenmeistereien, Gerichte, Theater, Museen, Autobahndirektionen, Finanzämter in ganz Bayern – aber zum Beispiel auch das Schloss Nymphenburg.

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Verdi fordert in dieser Tarifrunde unter anderem für die Tarifbeschäftigten im öffentlichen Dienst Verbesserungen im Gesamtvolumen von sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, für die Auszubildenden und Praktikanten eine Anhebung von 90 Euro pro Monat, einen Lernmittelzuschuss in Höhe von 50 Euro je Ausbildungsjahr und eine verbindliche Übernahmeregelung für alle Auszubildenden.

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