Straßenfeger mit Mondstaub

„Im Schatten des Mondes“: Premiere des Dokumentarfilms im Forumkino
Der 4. Oktober 1957: Mitten im Kalten Krieg kam der Sputnik-Schock, als es ausgerechnet den Sowjets gelang, den ersten Satelliten in eine Erdumlaufbahn zu befördern. Chrustschow hämmerte in der UNO mit dem Schuh aufs Rednerpult und bläute den McCarthy-verschreckten US-Bürgern ein, der Kapitalismus erübrige sich bald, ohnehin sei das kommunistische System vitaler. J.F. Kennedy wollte diese Schmach ausbügeln und vom Vietnam-Krieg ablenken. Die Rüstungs- und Raumfahrtindustrie brauchte Argumente, um weitere (damals nur) Millionen-Forderungen zu legitimieren. Heraus kam: Der Wettlauf zum Mond.
Als im Zuge der Mission Apollo 11 am 21. Juli 1969, 15.56 Uhr MEZ, der Mann im Mond Besuch bekam von Neil Armstrong, war dies das erste globale TV-Medienereignis, das die Straßen leerfegte. Wer noch keinen Fernseher besaß, hockte bei den Nachbarn. „Dies ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein großer Sprung für die Menschheit“, kommentierte Armstrong bekanntlich seinen Ausflug auf den Mond. Klar war alles sehr spektakulär – und natürlich ein gefundenes Fressen für Verschwörungs-Theoretiker, die noch immer an einen amerikanischen Propaganda-schwindel glauben. Heute hat der britische Dokumentarfilm „Im Schatten des Mondes“ über die bemannte Mond-raumfahrt Premiere. Am Donnerstag startet der bildgewaltige Film dann offiziell.
adp
Forumkinos, Museumsinsel am Deutschen Museum, 20 Uhr.