Störung bei PYUR: Zahlreiche Münchner ohne Internet, TV und Telefon

Viele Münchner Kunden des Internetanbieters PYUR haben seit Dienstag kein Internet. Bei einer Bohrung nahe dem Beethovenplatz wurde ein Glasfaserkabel durchtrennt, bis Donnerstagabend soll wieder alles laufen.
von  Bernhard Lackner
Bei einer Bohrung wurde am Dienstag ein Glasfaserkabel durchtrennt.
Bei einer Bohrung wurde am Dienstag ein Glasfaserkabel durchtrennt. © dpa/Jan Woitas

München - Weite Teile Münchens sehen sich seit Tagen Jahrzehnte zurückversetzt. Der Grund? Seit Dienstagabend geht nichts mehr bei Internet, TV und Telefon.

Betroffen sind Kunden des Kabel- und Internetanbieters PYUR. In der Innenstadt und im Lehel sitzen verdutzte Menschen vor schwarzen Flimmerkisten, selbiges gilt für Haushalte in Aschheim, Soyen und Unterreit.

Wie sich herausstellte, wurde bei Bauarbeiten nördlich des Beethovenplatzes ein rund 80 Millimeter dickes Glasfaserkabel durchgebohrt. Warum genau das Kabel bei den Arbeiten übersehen wurde, ist noch unklar.

Totalausfall: PYUR lässt Tonband rangehen

Viele Kunden sind mittlerweile mit ihrer Geduld am Ende. "In den letzten Wochen gab es immer wieder Probleme. Da dauerten die Störungen meistens nur eine halbe Stunde, jetzt sind es schon fast zwei Tage", so AZ-Leser Wolfgang F. Er ist als Freiberufler auf Internet und Telefon angewiesen und erwägt eine Klage, um seinen Dienstausfall zu kompensieren.

Vor allem die mangelhafte Kundenkommunikation stößt ihm sauer auf. "Ich habe mehrmals bei der Kundenhotline angerufen und bin immer wieder in der Warteschleife gelandet", sagt er. Eine Auskunft darüber, wie lange die Störung noch anhalten werde, erhielt er nicht.

Um die Vielzahl an Störungsmeldungen zu bewältigen, lässt PYUR bei seiner Servicehotline eine improvisierte Tonbandaufnahme zwischenschalten. Man wisse um die Störung und arbeite fieberhaft an einer Lösung heißt es dort.

Zahl der betroffenen Haushalte noch unklar

Wie viele Kunden von der Störung betroffen sind war am Donnerstagnachmittag noch unklar. "Das hängt davon ab, wie viele der 360 Fasern bei der Bohrung beschädigt wurden. Momentan lässt sich dazu keine verlässliche Aussage treffen", so ein Unternehmenssprecher gegenüber AZ.

Bereits am Mittwoch begannen die Reparaturarbeiten an dem beschädigten Kabel. Die einzelnen Fasern müssen nun Stück für Stück wieder instand gesetzt werden. Mit jeder reparierten Faser werden weitere Haushalte wieder ans Netz angeschlossen.

Auch die voraussichtliche Dauer der Störung ist noch immer nicht bekannt. "Wir hoffen, dass die Reparaturarbeiten bis Donnerstagabend abgeschlossen sind und dann wieder alle Kunden auf unsere Dienste zurückgreifen können", lässt das Unternehmen verlauten.

PYUR ist Teil der Tele Columbus Gruppe und mit rund 3,6 Millionen angeschlossenen Haushalten der drittgrößte Kabelnetzbetreiber in Deutschland.

 

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