Stimme befahl ihm Angriff auf seine Mutter

Alexander N. hörte seine innere Stimme sagen: „Hör auf, hör auf, sei still, ich will das Gerede nicht hören.“ Dann nahm er Fleischspieß und Messer aus der Schublade in der Küche.
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Prozess um nächtliche Bluttat: 25-Jähriger stach mit Fleischspieß und Messer zu
Berny Meyer Prozess um nächtliche Bluttat: 25-Jähriger stach mit Fleischspieß und Messer zu

Alexander N. hörte seine innere Stimme sagen: „Hör auf, hör auf, sei still, ich will das Gerede nicht hören.“ Dann nahm er Fleischspieß und Messer aus der Schublade in der Küche.

MÜNCHEN Wenn er trinkt, wird die Stimme in seinem Innern aggressiv. Alexander N. (25), der des Totschlags angeklagt ist, wurde vorläufig im Isar-Amper-Klinikum untergebracht. Er leidet an einer Persönlichkeitsstörung und war unter Umständen bei der Messer-Attacke auf seine Mutter am 6. Oktober schuldunfähig. Die Staatsanwaltschaft will, dass er weiter untergebracht bleibt, da sie weitere Straftaten befürchtet.

Der Tathergang: Der gelernte Landschaftsgärtner hatte schon bei der Arbeit Bier getrunken. Sechs bis acht Flaschen nach seiner Erinnerung. In einer Kneipe in Allach trank er weiter, diesmal kam Schnaps dazu. Er wurde aggressiv, es kam zu Streitigkeiten mit Bekannten und Nachbarn in der Kneipe und auf dem Nachhauseweg.

„Ich war verwirrt und gereizt“, beschreibt er seine Gemütslage. Warum er dann mitten in der Nacht in die Wohnung seiner Mutter ging, die zwei Stockwerke unter ihm lebt, konnte er nicht sagen. Er setzte sich auf die Bettkante, sie erwachte und begann zu schimpfen, erinnert er sich. So ginge das nicht weiter, ermahnte sie ihren Sohn, weil er wieder sturzbetrunken war. Die beiden gingen in die Küche. Alexander N. hörte seine innere Stimme sagen: „Hör auf, hör auf, sei still, ich will das Gerede nicht hören.“ Dann nahm er Fleischspieß und Messer aus der Schublade in der Küche.

Erst stach er mit dem 14 Zentimeter langen Spieß in die Brust seiner Mutter. Dann stach er mit dem Messer zu. Vier Mal. Die Frau trug Schnittverletzungen am Hinterkopf, an der Stirn sowie im Gesicht und an der rechten Hand davon.

Dass ihm die Stimme befahl, aggressiv zu werden, gab es schon des öfteren. Doch richtete sich diese Aggression bislang gegen sich selbst. Seit 2004 alle zwei, drei Wochen habe er sich Schnittverletzungen zugefügt. „Einmal so stark, dass ich ins Krankenhaus musste“, erklärte Alexander N. .

Der Prozess wird fortgesetzt.

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