Stiefvater vergewaltigt 16-Jährige
MÜNCHEN - Die Vorwürfe gegen Arbeiter Andreas V. (37) wiegen schwer: Er soll seine Stieftochter (16) Lena B. (Name geändert) sexuell missbraucht und dabei geschwängert haben. Nach der Geburt der Zwillinge soll er die junge Mutter abermals vergewaltigt haben. Jetzt steht Andreas V. wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung vor dem Landgericht München II.
Lena B. war acht Jahre alt, als ihre Mutter Anke B. (Name geändert) eine Beziehung mit dem Angeklagten einging. Anke B. jobbte im Tatzeitraum als Paketfahrerin. Sie hatte oft Nachtschicht. Dies soll ihr Lebensgefährte ausgenutzt haben. Im September 2008 habe Andreas V. sich nachts in das Kinderzimmer geschlichen und Lena B. im Schlaf vergewaltigt.
Am 8. September 2009 kamen die Babys zur Welt. Einen Monat später soll er seine Stieftochter im Schlafzimmer vergewaltigt haben. Andreas V. stritt die Vorwürfe ab: „So war das nicht. Ich musste sie dazu nicht überreden und auch nicht zwingen.“ Für den Vorsitzenden Richter Thomas Bott war die Einlassung zu dürftig: „Wie kam es überhaupt zu dem angeblichen Geschlechtsverkehr?“
Der Angeklagte sei laut Verteidigerin Heidi Pioch nicht in der Lage, offen über Sex zu reden. Andreas V. fiel es hörbar schwer: „Es ist so eng in der kleinen Wohnung. Die Couch war praktisch das Bett. Wir hatten gekuschelt und plötzlich ist es passiert.“
Richter Thomas Bott: „Das Arbeitszimmer meiner Kollegin ist auch eng. Aber da passiert so etwas nicht.“ Daraufhin schilderte Andreas V. die Vorfälle detailliert. Die Mutter hat ihrem Partner verziehen. Dafür stellte sie ihre Tochter negativ dar: „Sie lügt, betrügt und klaut. Wir mussten schon oft das Jugendamt einschalten. Als sie ihr Zimmer aufräumen sollte, rief sie mit 13 den Kindernotdienst an und behauptete, sie werde misshandelt.“ Der Prozess dauert an.