Stiefvater soll 12-Jährige missbraucht haben
Prozess am Landgericht: 43-Jähriger schweigt zu dem Vorwurf, sich an seiner Stieftochter vergangen zu haben.
München Zur Sache wollte er nichts sagen. Dabei sieht sich Peter L. (Name geändert) mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Er soll die minderjährige Tochter seiner Lebensgefährtin jahrelang immer wieder missbraucht haben. Die Ermittler glauben, dass sie dem 43-jährigen Unternehmer 21 Fälle nachweisen können.
Vor allem gestützt auf die Angaben des angeblichen Opfers, deren Video-Vernehmung am Dienstagnachmittag am Landgericht gezeigt wurde. Unter Tränen berichtet die junge Frau (19) darin, was ihr passiert sein soll. Die Übergriffe haben demnach im Sommer 2009 in der Wohnung der Patchwork-Familie in einem kleinen Ort im Kreis Ebersberg begonnen.
Er soll gesagt haben: "Sag bloß nichts zu deiner Mutter"
Damals war das Mädchen zwölf Jahre alt. Als die Mutter des Kindes einmal nicht im Raum war, habe sich ihr der Vaterersatz – dem die Kleine vertraute – genähert und sie leicht ins Gesäß gekniffen. Dann soll er dem Mädchen über die Brust gestreichelt haben. Das Opfer soll so irritiert und überfordert gewesen sein, dass sie die Zudringlichkeiten ohne Gegenwehr zuließ.
Das könnte auch der Fall gewesen sein, als sich der Mann später immer wieder zu ihr ins Kinderzimmer schlich, „um zu kuscheln“. Er streichelte ihre nackten Brüste, gab ihr einen Zungenkuss. Das Ganze dauerte beim ersten Mal etwa zehn Minuten. Hinterher sagte er zu ihr: „Sag bloß nichts zu deiner Mutter, das ist unser Geheimnis.“
Die Übergriffe sollen immer intensiver geworden sein – bis hin zur Vergewaltigung. Bei einer Gelegenheit im Urlaub in Italien lag die schlafende Mutter neben ihr, als das Mädchen von ihrem Stiefvater bedrängt wurde. Die Mutter wachte auf, Peter L. tat so, als ob nichts wäre.
Der Prozess dauert an.
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