Steuerhinterziehung: Sepp Krätz muss vor Gericht!
München - Er ist einer der berühmtesten Wirte Münchens - und muss jetzt vor Gericht.
Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts München I hat am Dienstagmorgen dem Strafverfahren gegen Sepp Krätz (59) wegen Steuerhinterziehung "unverändert zur Hauptverhandlung zugelassen" - so eine Mitteilung des Gerichts. Damit muss nach Bayern-Boss Uli Hoeneß ein weiterer Münchner Promi auf die Anklagebank!
Grundlage ist eine Anklage vom 8. November 2013: Der Gastronom soll im Wiesn-Zelt "Hippodrom" und in seinem Restaurant "Andechser am Dom" mit illegalen Tricks am Fiskus vorbeigewirtschaft haben.
Vor allem an der Sektbar im "Hippodrom" ist es den Ermittlungen zufolge zu Unregelmäßigkeiten in großem Stil gekommen.
Unklar ist, um welche Summe es bei der mutmaßlichen Steuerhinterziehung geht. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, dass anfangs von drei bis vier Millionen Euro ausgegangen worden war. Dieser Betrag habe sich aber im Laufe der Ermittlungen reduziert.
Eine entscheidende Frage ist, ob die Grenze von einer Million Euro überschritten wird. Dann wäre im Falle eines Schuldspruchs keine Bewährungsstrafe mehr möglich. Krätz müsste ins Gefängnis.
Doch auch so droht Krätz Ungemach: Sollte er verurteilt werden, könnte ihm die Stadt die Konzession für sein Hippodrom auf dem Oktoberfest entziehen. OB-Kandidat und Wirtschaftsreferent Dieter Reiter hatte nach der Anklage Krätz auch schon zu sich zitiert - er sollte ihm die ganze Sache erklären.
Weitere Einzelheiten zum Anklagevorwurf teilte das Gericht nicht mit. Ein genauen Termin zur Hauptverhandlung teilte die 4. Strafkammer nicht mit. "Nach derzeitiger Planung soll mit der Hauptverhandlung jedoch Mitte bis Ende März 2014 begonnen werden."