Stefania packt ihr Spielzeug aus

Porno-Oscars, dicke Lippen und ein Ferrari: Stefania Bruni ist der Superstar der Münchner Erotikmesse. Die AZ hat den Sex-Profi begleitet. Hier gibts die Bilder.
Christian Pfaffinger |
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Die AZ durfte Porno-Superstar Stefania Bruni bei ihrer Show begleiten und ihr hinter die Bühne folgen - bis in die Umkleidekabine. Hier gibts die Bilder.
AZ/Petra Schramek 16 Die AZ durfte Porno-Superstar Stefania Bruni bei ihrer Show begleiten und ihr hinter die Bühne folgen - bis in die Umkleidekabine. Hier gibts die Bilder.
Béla Friss ist Stefanias Freund und Manager. Viel zu tun hat er in seinem Job nicht. Die Blondine wird auch ohne aufwändige Kampagnen gebucht.
Petra Schramek 16 Béla Friss ist Stefanias Freund und Manager. Viel zu tun hat er in seinem Job nicht. Die Blondine wird auch ohne aufwändige Kampagnen gebucht.
Sakis Tybabas (25) lässt sich von Stefania Bruni auf die Bühne holen und ist plötzlich Teil ihrer Show. "Der heiße Strip war sensationell", sagt er hinterher.
Petra Schramek 16 Sakis Tybabas (25) lässt sich von Stefania Bruni auf die Bühne holen und ist plötzlich Teil ihrer Show. "Der heiße Strip war sensationell", sagt er hinterher.
Sakis Tybabas (25) lässt sich von Stefania Bruni auf die Bühne holen und ist plötzlich Teil ihrer Show. "Der heiße Strip war sensationell", sagt er hinterher.
Petra Schramek 16 Sakis Tybabas (25) lässt sich von Stefania Bruni auf die Bühne holen und ist plötzlich Teil ihrer Show. "Der heiße Strip war sensationell", sagt er hinterher.
Sakis Tybabas (25) lässt sich von Stefania Bruni auf die Bühne holen und ist plötzlich Teil ihrer Show. "Der heiße Strip war sensationell", sagt er hinterher.
Petra Schramek 16 Sakis Tybabas (25) lässt sich von Stefania Bruni auf die Bühne holen und ist plötzlich Teil ihrer Show. "Der heiße Strip war sensationell", sagt er hinterher.
Sakis Tybabas (25) lässt sich von Stefania Bruni auf die Bühne holen und ist plötzlich Teil ihrer Show. "Der heiße Strip war sensationell", sagt er hinterher.
Petra Schramek 16 Sakis Tybabas (25) lässt sich von Stefania Bruni auf die Bühne holen und ist plötzlich Teil ihrer Show. "Der heiße Strip war sensationell", sagt er hinterher.
Schamlos präsentiert sich Stefania ihrem Publikum. Sie ist Profi.
Petra Schramek 16 Schamlos präsentiert sich Stefania ihrem Publikum. Sie ist Profi.
Vor der Show im "Erotischen Junglecamp" präsentieren sich Stefania Bruni (recht) und eine Kollegin in einem Gitterkäfig mit Rotlicht.
Petra Schramek 16 Vor der Show im "Erotischen Junglecamp" präsentieren sich Stefania Bruni (recht) und eine Kollegin in einem Gitterkäfig mit Rotlicht.
Stefania Bruni auf dem Weg zur Garderobe. Gleich geht es mit einem neuen Outfit weiter.
Petra Schramek 16 Stefania Bruni auf dem Weg zur Garderobe. Gleich geht es mit einem neuen Outfit weiter.
Backstage auf der Erotikmesse: In der Umkleidekabine tauscht Stefania Bruni die weißen Crocs gegen hohe weiße Lackstiefel und...
Petra Schramek 16 Backstage auf der Erotikmesse: In der Umkleidekabine tauscht Stefania Bruni die weißen Crocs gegen hohe weiße Lackstiefel und...
...schminkt sich für ihren nächsten Auftritt. Gleich gehts zurück auf die Bühne.
Petra Schramek 16 ...schminkt sich für ihren nächsten Auftritt. Gleich gehts zurück auf die Bühne.
Ihren Zuschauern ganz nah: Bei Stefania darf das Publikum nicht nur schauen, sondern auch anfassen.
Petra Schramek 16 Ihren Zuschauern ganz nah: Bei Stefania darf das Publikum nicht nur schauen, sondern auch anfassen.
Selbst ein erfrischender Schluck aus der Bierflasche sieht bei Stefania aus, wie ein erotischer Teil der Show.
Petra Schramek 16 Selbst ein erfrischender Schluck aus der Bierflasche sieht bei Stefania aus, wie ein erotischer Teil der Show.
Die niedlichen Zöpfe täuschen: Auf der Bühne wird es wild.
Petra Schramek 16 Die niedlichen Zöpfe täuschen: Auf der Bühne wird es wild.
"Vor zwei Jahren hat sie uns noch besser gefallen", sagen die Belgier Karel van Assche (28), Tim Rosseel (28) und Benny Demonie (32; von links).
Petra Schramek 16 "Vor zwei Jahren hat sie uns noch besser gefallen", sagen die Belgier Karel van Assche (28), Tim Rosseel (28) und Benny Demonie (32; von links).
Doch ans Aufhören denkt Stefania noch lange nicht.
Petra Schramek 16 Doch ans Aufhören denkt Stefania noch lange nicht.

Porno-Oscars, dicke Lippen und ein Ferrari: Stefania Bruni ist der Superstar der Münchner Erotikmesse. Die AZ hat den Sex-Profi begleitet.

Sie hat den Menschen in der südungarischen Stadt Tschabe die Haare geschnitten. Geld bekam sie dafür kaum. Aber das war vor fünfzehn Jahren. Heute fährt sie einen Ferrari und überlegt, sich ein Boot zu kaufen. Sie hat mehrere erfolgreiche Porno-Filme gedreht – und ist der Star der Münchner Erotikmesse: Stefania Bruni. Das ist ihr Künstlername. Stefania wegen der Prinzessin von Monaco, Bruni wie der italienische Automobilrennfahrer Gianmaria Bruni.

Ihren richtigen Namen müsse man nicht kennen, meint sie. „Nicht wichtig“, sagt sie. Ansonsten kann sie kaum Deutsch, kein Englisch. Sie ist entspannt, obwohl gleich ihre erste Show beginnt. Es ist unter der Woche, darum sind weniger Besucher in die Event-Arena im Olympiapark gekommen als die letzten Tage. Viele waren vorher auf der Wiesn. Sie haben Trachten an, riechen nach Bier und gehen ein wenig wacklig.

Hier gibts Bilder von der Erotikmesse - mit Stefania:

In der ersten Reihe vor der Bühne stehen ältere Herren mit großen, teuren Kameras und noch mehr Ausrüstung in ihren Taschen. Dahinter mehrere Reihen junger Männer, und mit etwas Abstand zur Bühne einige junge Paare. Stefania Bruni kommt im rosa Dirndl auf die Bühne. Vier Männer in Lederhosen blöken wie Schafe. Bruni zieht die Augenbrauen hoch und danach das Dirndl aus. Darunter trägt sie ein Kostüm in Form einer Melkmaschine. Aus ihrem BH kann sie Milch spritzen. Sie wirkt stolz, trotz dieses Outfits. Nach der Hälfte der Show lässt sie einen Zuschauer auf die Bühne steigen, er darf sie berühren und ablecken. Der Mann ist Grieche, 25Jahre alt und betrunken. Nach der Show wird er sagen, er wisse gar nicht mehr so genau, mit wem er auf der Bühne stand. Sensationell sei es aber gewesen.

Arbeitsalltag für Stefania Bruni. Im schwarzen Seidenbademantel und mit weißen Schlappen geht sie danach über die Messe zur Umkleide. Dort riecht es nach Haarspray, Unterwäsche liegt durcheinander gewühlt in Koffern und vor den Schminkspiegeln. Eine Kollegin surft mit ihrem Notebook im Internet.

Bruni trägt Puder auf. Sie sieht aus, wie man sich einen Erotikstar vorstellt: blond gefärbte Haare, vergrößerte Brüste, dicke Lippen, viel Make-Up – von allem ein bisschen zu viel eben. Ihr Parfüm riecht streng, denn so in etwa will sie auch wirken: taff und ein wenig unnahbar. Ihre Fans nennen sie eine „launische Diva“. Ein süßes Parfüm würde da nicht passen.

Sie erzählt von ihrer Porno-Karriere. Eingestiegen ist sie damals bei einem Casting in Budapest. „Es ging mir nur um das Geld, ich wollte mir ein höheres Lebensniveau leisten“, sagt sie auf Ungarisch. Einer der Barkeeper übersetzt. „Ich habe mit Shows begonnen“, erzählt sie weiter, „dann kamen die Filme.“

 

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Mit den Filmen kam der Ruhm. Fünf Porno-Oscars hat sie für die Hardcore-Streifen gewonnen, einen weiteren für ihre Live-Auftritte. Zumindest behauptet sie das. Erotik-Preise gibt es viele, darunter etwa die Berliner Venus, Porno-Oscar werden alle gerne genannt. Stefania Bruni sagt, sie habe bei den AVN-Awards gewonnen, die jedes Jahr von der US-Erotikbranche verliehen werden – in 180 Kategorien, von der besten Regie bis zur besten Gruppensex-Szene. Im Internet ist nur ein Teil der Preisträger genannt. Die Ungarin ist allerdings nicht darunter. „Seit fünf Jahren drehe ich nun keine Filme mehr. Ich lebe von meinem Ruf, der bringt viele Auftritte auf Messen und Veranstaltungen“, sagt Bruni.

Sie hat sich mittlerweile umgezogen. Für die Hardcore-Show im „Erotischen Junglecamp“, einem abgetrennten Bereich, trägt sie einen weißen Hosenanzug im Stil eines Marine-Kapitäns. Bevor die Show losgeht, steigt sie zusammen mit einer Kollegin in einen schwarzen Käfig, auf dem sich ein rotes Licht dreht. Die Zuschauer sollen sich anschauen können, was sie im „Junglecamp“ erwartet, schließlich kostet das nochmal zehn Euro Eintritt.

Dann steigt sie auf die kleine Bühne, gut zwanzig Männer sitzen dicht vor ihr. Aus den Musikboxen dröhnt eine Männerstimme: „Jetzt packt die Stefania ihr Spielzeug aus.“ Die Zuschauer nuckeln an ihren Flaschenbieren und schauen zu, das Klatschen vergessen sie dabei fast. Bruni stört das nicht, sie ist Profi. Nach dem Auftritt lässt sie sich mit Fans fotografieren, dann zieht sie sich an und packt den Dildo in ein Stoffsäckchen.

Das gibt sie ihrem Freund, der jetzt neben ihr steht. Béla Friss ist ein stämmiger Mann mit dunkelblonden Haaren, die er zu einem Pferdeschwanz geknüpft hat. Er ist auch Brunis Manager. Viel Arbeit ist das nicht, vermarkten muss sich Stefania Bruni nicht mehr. Sie hat keine eigene Internetseite, man erreicht sie nur über die Veranstalter der Erotikmessen. Trotzdem blicken ihre Augen von mehr Münchner Plakatwänden als die von Rihanna oder Lenny Kravitz, die auch bald in der Stadt sind. Stefania Bruni hat es geschafft. Deshalb tritt sie selbstbewusst auf.

Wenn jemand fragt, ob sie sich als Porno-Darstellerin nicht wie ein Stück Fleisch fühle, erwidert sie: „Ihr seid doch nur neidisch.“ Bruni kann sich die Gelassenheit leisten, genauso wie kleine Allüren. Für ihren Campingwagen musste in München ein neuer Platz gesucht werden, weil Kastanien auf das Dach fielen, wenn der Wind wehte.

Stefania Bruni ist immer noch erfolgreich und denkt nicht ans Aufhören, auch wenn sie sich bald Kinder wünscht. Und auch trotz der Kommentare über ihr Alter, die immer wieder auftauchen. Ein 28-jähriger Belgier auf der Münchner Erotikmesse sagt: „Sie ist schon zu alt und das sieht man.“ Bruni ist 33, das ist für Porno-Darsteller in etwa ein Alter wie für Fußballprofis: man müsste bald mal die Liga wechseln. Stefania Bruni tut das. In Velence, einem ungarischen Urlaubsort, eröffnet sie einen Schönheitssalon. Dort ist sie Geschäftsführerin und stellt junge Ungarinnen ein, die den Kunden die Haare schneiden.

 

 

 

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