Startbahn-Gegner: Münchner Bündnis AufgeMUCt macht gegen die CSU mobil

Das Münchner Aktionsbündnis "AufgeMUCt" stellt sich neuerdings nicht nur gegen den Bau einer dritten Startbahn am Flughafen, sondern will die ganze CSU weghaben.
AZ/zif |
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Der Königsplatz bei der Ausgehetzt-Demo im Sommer 2018. Immer wieder sorgen Massenveranstaltungen bei den umliegenden Museen für Ärger.
Der Königsplatz bei der Ausgehetzt-Demo im Sommer 2018. Immer wieder sorgen Massenveranstaltungen bei den umliegenden Museen für Ärger.

Für die CSU kommt es in München derzeit ganz dicke. Erst die #ausgehetzt-Demo am Wochenende mit ihren Zehntausenden Teilnehmern (hier nachlesen, wie die CSU jetzt zurückschießt). Und jetzt? Jetzt macht auch noch das Aktionsbündnis "AufgeMUCt" massiv mobil gegen Bayerns Regierungspartei.

Helga Stieglmeier packt erst einmal einen Fächer aus, als sie Montag die Kampagne vorstellt. Draußen ist es schwül. Der Sprecherin des Aktionsbündnisses wird derzeit aber allgemein sehr schnell heiß, wenn sie über die CSU redet.

Hauptprojekt: Dritte Startbahn verhindern

Zwar geht es "AufgeMUCt" in erster Linie immer noch darum, die dritte Startbahn am Flughafen zu verhindern. "Da hat der Söder ja gedacht, das macht er ganz schlau", sagt Stieglmeier. Die dritte Bahn wollte die CSU aus dem anstehenden Landtags-Wahlkampf schließlich am liebsten raushalten. Aber nicht mit "AufgeMUCt": "Ja, meint der denn, wir sind blöd", schimpft Stieglmeier. Erst raushalten und dann schnell beschließen – das sähe der CSU mal ähnlich. Und außerdem: Das wäre momentan ja nicht das Einzige, was einen an dieser Partei ärgere, so Stieglmeier.

Der Königsplatz bei der Ausgehetzt-Demo im Sommer 2018. Immer wieder sorgen Massenveranstaltungen bei den umliegenden Museen für Ärger.
Der Königsplatz bei der Ausgehetzt-Demo im Sommer 2018. Immer wieder sorgen Massenveranstaltungen bei den umliegenden Museen für Ärger.

Über 25.000 Demonstranten kamen am Sonntag zur Demo auf den Königsplatz. Foto: dpa

Das Aktionsbündnis will sich deshalb nun lautstark in den Wahlkampf einmischen. "AufgeMUCt" hat deshalb nun 200.000 Postkarten drucken lassen. Auf der Hälfte davon: oben eine Blumenwiese, unten wahlweise eine Autobahn oder der Flughafen. Dazu der Slogan: "Lasst euch Bayern nicht versödern!"

Versödern – das heißt in diesem Fall: betonieren, asphaltieren, zubauen. Als ehemaliger Heimatminister sei Ministerpräsident Markus Söder (CSU) mitverantwortlich für den Flächenfraß in Bayern, sagt Stieglmeier. Auf den anderen 100 000 Postkarten ist deshalb auch eine nicht gerade vorteilhafte Aufnahme von Söder zu sehen. Dazu die Worte: "Nicht mein Ministerpräsident".

Nächste Großdemo in München für den 6. Oktober geplant

Mit dieser Maßnahme will "AufgeMUCt" die dritte Startbahn und überhaupt alle Großbauprojekte in den Wahlkampf hineinziehen. Dass man sich bei der Kampagne so dezidiert auf Söder einschießt, ist im Bündnis dabei angeblich überhaupt nicht umstritten gewesen. Selbst eingefleischte CSU-Wähler seien inzwischen enttäuscht von der Partei, sagt Stieglmeier.

"Es brodelt so richtig", bestätigt auch Christine Margraf, die mit dem Bund Naturschutz ebenfalls bei "AufgeMUCt" organisiert ist. Das Insektensterben, die Agrarpolitik und natürlich auch diese dritte Startbahn. So vieles liege im Argen, sagt Margraf.

Für den 6. Oktober ist deshalb eine neuerliche Großdemo geplant. Ob wieder Zehntausende Bayern kommen? Für die CSU scheint es ein ungemütlicher Herbst zu werden.

Im Video: So lief die #ausgehetz-Demo am Sonntag in München

#Ausgehetzt-Demo in München: So lief der Tag

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