Starkoch Alfons Schuhbeck will mit den Behörden kooperieren

"Wir sind im engen Dialog, legen alles offen", das sagt Starkoch Alfons Schuhbeck (70) über den Besuch der Steuerfahnder. So geht es nun weiter am Platzl.
von  Jasmin Menrad
Will eng mit den Behörden zusammenarbeiten: Alfons Schuhbeck
Will eng mit den Behörden zusammenarbeiten: Alfons Schuhbeck © Julian Stratenschulte/dpa

München - Am Platzl ist es am Donnerstagmittag ungewöhnlich leer. "Die Hitze", sagt ein Kellner und bringt Penne Arrabiata – natürlich mit Ingwer. Wegen seiner Ingwergerichte und seiner vielen erfolgreichen Gastronomie-Projekte steht Starkoch Alfons Schuhbeck (70) eigentlich immer im Licht der Öffentlichkeit.

Am Dienstag hat die Staatsanwaltschaft München I mehrere seiner Räumlichkeiten am Platzl durchsucht. Der Vorwurf: Steuerhinterziehung.

Steuerhinterziehung? Schuhbeck will mit Behörden kooperieren

Die PR-Agentur Heller & Partner verschickt in Schuhbecks Namen eine Erklärung: "Alfons Schuhbeck steht den Behörden in allen Fragen Rede und Antwort und unterstützt bei der Aufarbeitung der Vorwürfe vollumfänglich. Wir sind im engen Dialog, legen alles offen und gehen davon aus, die Vorwürfe entkräften zu können."

Die meisten Gäste, die auf Schuhbecks Orlando-Terrasse sitzen, sind Touristen. Aber ein Münchner Paar in Schuhbecks Alter hat eine klare Meinung: Das seien alles Verbrecher, die den Hals nicht voll genug bekommen könnten. Froh können alle Promiköche und Wieswirte sein, dass dieses Paar nicht bei der Steuerfahndung arbeitet. Aber es "schmeckt halt scho" beim Schuhbeck, auch da sind sie sich einig.

Ein Mitarbeiter aus dem Platzl-Imperium erzählt, dass die Steuerfahndung nicht nur in den Gastronomiebetrieben war, sondern auch im Gewürzladen. "Die waren sehr freundlich und haben alle Unterlagen bekommen, die sie wollten", behauptet er. "Das ist jetzt nicht so ungewöhnlich, das passiert so alle zehn Jahre."

Mitarbeiter stehen hinter Schuhbeck

Schuhbeck lässt dementieren, dass Beamte in seinen Ladengeschäften waren. "Die Ermittlungen betreffen ausschließlich die Münchner-Gastronomiebetriebe am Platzl, nicht die sonstigen Unternehmen." Möglich, dass der Mitarbeiter einiges durcheinanderbringt: Steuerprüfung und Steuerfahnder, Gastronomie und Gewürze.

Schuhbeck sagt: "Der Betrieb in den betroffenen Geschäftsräumen war auch während der Vorort-Untersuchung am Dienstag kaum beeinträchtigt und läuft unverändert. Der gesamte Geschäftsbetrieb, aber auch die Zukunft des Unternehmens, sind durch die Ermittlungen nicht gefährdet."

Nach außen vermitteln das auch Schuhbecks Mitarbeiter, die voll hinter ihrem prominenten Chef stehen.

Lesen Sie hier: AZ-Interview mit Alfons Schuhbeck

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