Star-Architekt Herzog: Kein Verständnis für Hochhaus-Gegner

Der Schweizer Architekt Jacques Herzog versteht die Münchner Abneigung gegen Hochhäuser nicht – und glaubt, dass die Stadt sie auf Dauer nicht beibehalten kann.
von  AZ/dpa
Stararchitekt Jacques Herzog.
Stararchitekt Jacques Herzog. © Bernd Thissen/dpa/Archivbild

München/Basel - Er ist die eine Hälfte des weltweit renommierten Architekturbüros Herzog & De Meuron aus der Schweiz. Und er ist auch bekannt dafür, gerne mal in klaren Worten zu formulieren, was er denkt. So kommentiert er auch die Münchner Hochhausdebatte: "Ich verstehe es nicht, aber ich finde es eine interessante Frage", sagte er der "Süddeutschen Zeitung" am Freitag. "München ist tatsächlich eine viel horizontalere Stadt als die meisten anderen in Deutschland. Vergleicht man München mit Frankfurt, dann waren das ja nach dem Krieg völlig unterschiedliche Herangehensweisen."

Herzog: Auch München in der Gegenwart angekommen

Aus heutiger Sicht sei das Münchner Konzept zwar erfolgreicher: "Das gefällt den Menschen besser, der Maßstab ist gemütlicher." Möglicherweise sei die Abneigung der Münchner gegen Hochhäuser so zu erklären. "Nur ist auch München in der Gegenwart angekommen und kann das alte Bild nicht mehr eins zu eins leben."

Herzog & De Meuron planen Paketposthalle

Herzogs Architekturbüro Herzog & de Meuron hat die Elbphilharmonie in Hamburg und die Tate Modern in London gebaut und plant derzeit ein Neubauquartier rund um die denkmalgeschützte Paketposthalle in München mit zwei 155 Meter hohen Türmen. Daran gibt es Kritik und ein Bürgerbegehren läuft. "Der Stadt mit weiteren einzelnen Hochhäusern ein neues Gepräge zu geben, das fände ich interessant", sagte Herzog dagegen der "SZ".

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