Standuhr, Lichtknecht, Leonore

Die „Kunst und Antiquitäten“ ist der Markt für Sammler und Kunstinteressierte.
von  Abendzeitung

Die „Kunst und Antiquitäten“ ist der Markt für Sammler und Kunstinteressierte.

Die Veranstaltung hat mittlerweile Tradition – wie auch die Gegenstände, die neun Tage auf dem Nockherberg zu sehen und zu bestaunen sind: Bis zum Sonntag, 3. Mai, geht noch die 80.„Kunst und Antiquitäten München“.

Alle sechs Monate stellen hier rund 60 Kunst- und Antiquitätenhändler die Schönheit der Vergangenheit aus: Bilder, Möbel, Skulpturen, Kunsthandwerk. Dabei kommen sowohl Händler als auch die Mehrzahl der Exponate aus München und Bayern.

Und etwa 8000 Menschen wollen sich das pro Ausstellung nicht entgehen lassen. Was sie finden? Schilder von Münchner Wirtshäusern, einen Dielenschrank mit oberitalienischen Landschaftsszenen zum Beispiel. Oder eine Sammlung französischer Sandstein-Wasserspeier. Eine Biedermeier-Kommode aus Schloss Tegernsee, gefertigt von der Münchner Hofschreinerei Daniel, einen Louis-Seize-Zylindersekretär, sowie: den Elefantenrüssel-Tisch von Adolf Loos.

Weiter zu bewundern: Meissen-Teller von 1744/45, ein wozu auch immer benutzter „Lichtknecht“, eine Skulptur aus gedrechseltem Holz aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Wunderbar auch das Gemälde „Amor unterrichtet zwei Mädchen in der Liebeskunst“ der Gebrüder Riepenhausen. Romantik pur sind „Die beiden Leonoren“ von Eduard Bendemann.

Es gibt auf dem Nockherberg quasi alles aus allen Epochen. Glas, Porzellan, Uhren und Silber sind ebenso vertreten wie Schmuck und Textilkunst. Exponate aus der Zeit der Gotik, des Barock und des Biedermeier bis hin zu Art-Déco-Gegenständen sind zu finden. Die ältesten Kunst-Stücke stammen aus dem 16. Jahrhundert. Kein Wunder also bei dem Angebot, dass regelmäßig Vertreter der wichtigsten Münchner Museen sich ausgiebig umsehen auf dem Nockherberg.

Ob man sowas bezahlen kann? Nicht alles, aber manches – man muss sich zu bescheiden wissen. Den Milchglaskrug aus dem Bayerischen Wald gibt es durchaus schon für rund 200 Euro.

Klar, das Gemälde für 35000 Euro oder die Biedermeier-Kommode, für 50000 Euro, die für unsere heutigen Augen schon wieder erstaunlich modern wirkt, wird man sich eher verkneifen.

Also: Wer sich für schöne alte Dinge interessiert, geht auf die Nockherberg-Messe. Die Atmosphäre ist dort auch angenehm entspannt. Und im Zweifelsfall gibt’s hernach ein Bier. Klaus Dreyer

Kunst und Antiquitäten, bis Sonntag, 3. Mai, Paulaner am Nockherberg, Hochstr. 77. Tägl. von 11 bis 19 Uhr, Mi bis 21 Uhr, Eintritt: 6 Euro, www.kunst-antiquitaeten.de.

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