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Stammstrecken-Chaos in München: Auch Bundesministerin betroffen – Ermittlungen gegen Baggerfahrer

Nach dem Stillstand am Hauptbahnhof ist am Freitag alles wieder ins Rollen gekommen. Die Bundespolizei ermittelt gegen den Baggerfahrer, der den Oberleitungsschaden verursacht haben soll. Auch eine Bundesministerin leidet unter dem Chaos.
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Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr: Die Bundespolizei ermittelt gegen einen 25-jährigen Baggerfahrer.
Bundespolizei 9 Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr: Die Bundespolizei ermittelt gegen einen 25-jährigen Baggerfahrer.
Als der Baggerfahrer Schotter wegschaufelte, geriet der Auslegearm des Baggers an die Oberleitung.
Bundespolizei 9 Als der Baggerfahrer Schotter wegschaufelte, geriet der Auslegearm des Baggers an die Oberleitung.
Arbeiter reparieren am Bahnhof Laim eine abgerissene Oberleitung.
Lennart Preiss (dpa) 9 Arbeiter reparieren am Bahnhof Laim eine abgerissene Oberleitung.
Reisende warten im Hauptbahnhof vor einer Anzeigetafel. Nach einem Oberleitungsschaden in München ist der Fernverkehr vom und zum Münchner Hauptbahnhof eingestellt.
Lennart Preiss (dpa) 9 Reisende warten im Hauptbahnhof vor einer Anzeigetafel. Nach einem Oberleitungsschaden in München ist der Fernverkehr vom und zum Münchner Hauptbahnhof eingestellt.
Eine Anzeigetafel im Münchner Hauptbahnhof zeigt die Information "Zug fällt heute aus".
Lennart Preiss (dpa) 9 Eine Anzeigetafel im Münchner Hauptbahnhof zeigt die Information "Zug fällt heute aus".
Reisende stehen im Hauptbahnhof München vor der Information in einer Schlange
Lennart Preiss (dpa) 9 Reisende stehen im Hauptbahnhof München vor der Information in einer Schlange
Reisende stehen vor dem Hauptbahnhof an einer Trambahn-Haltestelle.
Lennart Preiss (dpa) 9 Reisende stehen vor dem Hauptbahnhof an einer Trambahn-Haltestelle.
Reisende verladen ihr Gepäck vor dem Münchner Hauptbahnhof in ein Taxi.
Lennart Preiss (dpa) 9 Reisende verladen ihr Gepäck vor dem Münchner Hauptbahnhof in ein Taxi.
Züge stehen am Hauptbahnhof in München still. Bahnreisende von und nach München müssen derzeit mit Verspätungen und Ausfällen ihrer Züge rechnen. Wegen eines Oberleitungsschadens sei der Bahnhof aktuell nicht anfahrbar, schrieb die Bahn auf ihrer Webseite.
Elke Richter/dpa 9 Züge stehen am Hauptbahnhof in München still. Bahnreisende von und nach München müssen derzeit mit Verspätungen und Ausfällen ihrer Züge rechnen. Wegen eines Oberleitungsschadens sei der Bahnhof aktuell nicht anfahrbar, schrieb die Bahn auf ihrer Webseite.

München - Nach der durch eine beschädigte Oberleitung ausgelösten massiven Störung am Münchner Hauptbahnhof ist der Bahnverkehr am Freitagmorgen wieder angelaufen. Wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt die Bundespolizei nun gegen einen Baggerfahrer.

Bundespolizei: Oberleitung fiel auf mit 350 Menschen besetzte S-Bahn – niemand verletzt

Wie die Bundespolizei am Freitag bestätigte, war am S-Bahnhof Laim bei Bauarbeiten zur Zweiten Stammstrecke die Oberleitung beschädigt worden und der gesamte Zugverkehr zwischen Pasing und Ostbahnhof, zum Hauptbahnhof und auf der S-Bahn-Stammstrecke über mehrere Stunden zum Erliegen gekommen.

Ersten Ermittlungen zufolge geriet ein Bagger gegen 11 Uhr mit seinem Arm in eine Oberleitung und riss diese ab. Dabei fiel sie auf eine darunter stehende S-Bahn (S2, Fahrtrichtung Leuchtenbergring), in der sich etwa 350 Personen befanden. Der Zug wurde evakuiert, kein Reisender wurde verletzt.

Gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr: Ermittlungen gegen 25-jährigen Baggerfahrer

Die Bundespolizei leitete inzwischen Ermittlungen wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr gegen den Baggerfahrer ein: Der 25-Jährige führte Tiefbauarbeiten in unmittelbarer Nähe des Gleisbettes am Bahnsteig 2 des Haltepunkts aus. Als er Schotter wegschaufelte, geriet der Auslegearm des Baggers an die Oberleitung.

Deutsche Bahn: Auswirkungen des Münchner Chaos bundesweit zu spüren

Zu möglichen Schadenersatzforderungen gegen die Baufirma wollte sich eine Bahn-Sprecherin am Freitag unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.  

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Weil bei dem Vorfall die komplette Oberleitungsanlage auf der wichtigsten Zufahrtsstrecke zum Hauptbahnhof beschädigt worden war, seien hunderte Verbindungen ausgefallen, hieß es bei der Bahn. "Allein auf der Münchner Stammstrecke fahren bis zu 30 Züge pro Richtung und Stunde, dazu kommen die Ausfälle im Nah- und Fernverkehr." Die Auswirkungen seien bundesweit zu spüren gewesen.

Bahn entschuldigt sich "ausdrücklich für die Unannehmlichkeiten"  

Tausende Reisende strandeten in der Bahnhofshalle, erreichten ihr Ziel nicht oder mussten sich nach Stunden in einen von wenigen Fernzügen drängen, die wieder abfuhren. Die Bahn hob die Zugbindung für Tickets auf, damit Fahrgäste ihre Fahrt auf einen späteren Zeitpunkt verschieben konnten.

Am Abend lief der Zugverkehr wieder an, am Freitagmorgen fuhren dann auch die meisten Münchner S-Bahnen wieder ohne größere Probleme. Auf mehreren Linien war aber kein durchgängiger Zehn-Minuten-Takt während der Hauptverkehrszeiten möglich. Die Bahn entschuldigte sich "ausdrücklich für die Unannehmlichkeiten".  

Auch Außenministerin Baerbock leidet unter Bahn-Chaos: Im Auto nach Berlin

Wegen der chaotischen Verhältnisse am Hauptbahnhof musste auch Außenministerin Annalena Baerbock ihre Reisepläne ändern. Eigentlich hatte die Grünen-Politikerin am Donnerstag nach dem Besuch der Autoschau IAA mit der Bahn zurück nach Berlin fahren wollen, nachdem sie zuvor auch per Zug und U-Bahn zu der Messe gereist war.  

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, Baerbock habe stattdessen letztlich mit dem Auto in die Bundeshauptstadt fahren müssen. Grund seien "wichtige Termine am selben Abend" gewesen.

Am Morgen war der Bahnverkehr am Hauptbahnhof wieder angelaufen. Allerdings könne es vor allem bei den S-Bahnen und im Regionalverkehr weiterhin zu Behinderungen kommen, teilt die Bahn mit. 

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88 Kommentare
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  • ClimateEmergency am 09.09.2023 14:59 Uhr / Bewertung:

    Hat der Baggerfahrer dafür Geld von BMW bekommen?

  • Lindwurm2019 am 09.09.2023 08:45 Uhr / Bewertung:

    ist schon leicht jetzt über den Baggerführer herzuziehen, wer hat diese Baustelle selbst gesehen, das arbeiten auf engstem Raum mit so einer Maschine ist eine Herausforderung. Er hat wohl einen Fehler gemacht, wer ist dagegen gefeit? Die Firma ist dafür versichert. Außerdem gab es keine Personenschäden. Also an alle Hobbybauarbeiter, erstmal Ball flachhalten.

  • Conrad am 08.09.2023 18:41 Uhr / Bewertung:

    Bin der Meinung, solange man nichts genaues weiß, gerade was den Baggerfahrer betrifft, sollte man
    keine solchen " Schlagzeilen " bringen. Für mich ist das Rufmord.
    Aber die Medien wissen scheinbar wieder mal mehr.
    Wo gearbeitt wird passiern Fehler auch manchmal größere.

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