Stalker terrorisiert 17-Jährige
MÜNCHEN - Prozess am Landgericht: Ein abgewiesener Verehrer beleidigte, bedrohte, schlug und trat ein Mädchen, das seine Liebe nicht erwiderte. Trotz Kontaktverbot deckte er das Objekt seiner Begierde mit Anrufen und Emails ein. Der 24-Jährige leidet unter einer psychischen Störung.
Bis zu 70 Mal täglich rief er seine Angebetete an, bedrängte, beleidigte, schlug und trat sie. Stalker Peter S. (24, alle Namen geändert) gestand die Taten und wurde gestern vom Münchner Landgericht unter anderem wegen Körperverletzung und Bedrohung verurteilt. Die Unterbringung in der Psychiatrie wurde aber unter Auflagen zur Bewährung ausgesetzt. Peter S. hatte seine angebetete Sandra (17) bei einem Punkkonzert im November 2006 kennengelernt. Doch das Mädchen erwiderte seine Zuneigung nicht. Seine Versuche per Telefon- und Emailterror Sandra zu überzeugen, eine Liebesbeziehung mit ihm aufzunehmen, fruchteten nichts.
Auf offener Straße zugeschlagen
Dann eskalierte die Geschichte, der Stalker ging immer brutaler vor: Am 19. Juni schlug er laut Anklage Sandra auf offener Straße ins Gesicht, drückte sie zu Boden. Knappe drei Monate später schlug er ihr nach einem Streit mit dem Ellenbogen ins Gesicht. Sandra erlitt eine Platzwunde an der Lippe. Wieder einen Monat später – wieder bei einem Konzert – warf er eine Bierflasche nach ihr, traf ihren Fuß. Dann schlug er das Mädchen mit der flachen Hand, trat nach ihr. Von November bis zu seiner Festnahme am 3. Januar terrorisierte er das Objekt seiner Begierde mit E-mails und Anrufen. Er stellte ihr nach, beleidigte sie in einem Internetforum als „Prostituierte Satans“. Dabei hatte Sandras Familie bereits am 23. November 2007 ein gerichtliches Kontaktverbot erwirkt. Sandra bekam psychologische Probleme, litt unter Angstzuständen und Schlafstörungen.
Der 24-Jährige leidet an einer psychischen Störung, hörte Stimmen, litt an einem Liebeswahn. Er wird zunächst weiter freiwillig in der Psychiatrie stationär behandelt.
jot