Stalker (53) muss 7 Monate ins Gefängnis
MÜNCHEN - Eine einstweilige Verfügung hielt ihn nicht ab: Bertram K. stellte seiner Ex-Frau nach, bedrohte sie und machte Terror-Anrufe. Jetzt muss er die Konsequenzen tragen und geht für Monate hinter Gitter.
Wenn aus Liebe Hass wird: Projektleiter Bertram K. (56) konnte die Trennung von seiner Frau Thiten K. (53) nicht verkraften. Er stellte ihr nach, bedrohte sie, machte Telefon-Terror. Folge: Jetzt verurteilte ihn das Münchner Amtsgericht wegen Nachstellung zu Monaten Haft - ohne Bewährung.
Im Sommer 2005 trennte sich das Paar. Sie zog von Weiden nach München, arbeitete im „Thai Mango“ in Grünwald. Am 24. Juli 2007 wurden sie geschieden. Bertram K. fuhr oft nach München, lauerte ihr vor der Wohnung auf. Im Hausflur hängte er ein Foto von ihr mit einem Brief an die Pinnwand, bezeichnete sie als „Diebin“.
Auch eine einstweilige Verfügung hielt ihn nicht von seinen Nachstellungen ab. Das Gericht hatte angeordnet: Er muss sich von seiner Ex-Frau in einem Umkreis von 100 Metern fern halten. Zusammentreffen habe er zu vermeiden. Falls er sie zufällig treffen sollte, muss er sofort den Abstand von 100 Metern wieder einhalten. Jeder Kontakt wurde ihm untersagt: Kein Telefon, Brief, E-Mail oder SMS.
Dagegen verstieß Bertram K. mit einem Brief, den er ihr am 7. Mai 2008 schickte: Sie werde viele große Probleme bekommen. Er werde ihr die „Tschechen auf den Hals“ hetzen, wenn sie ihm nicht seine Glasfiguren zurückgeben und die 9000 Euro Schulden bei ihm nicht begleichen würde. Beinahe hätte sie ihren Arbeitsplatz als Kellnerin verloren, weil der Angeklagte (Anwalt Alexander Eckstein) sie ständig in dem Restaurant anrief. Bis zu 20 Mal am Tag. Torsten Huber
